Rezension

Leider nicht überzeugend

Hoffnung auf Kirschblüten - Katrin Koppold

Hoffnung auf Kirschblüten
von Katrin Koppold

Bewertet mit 2 Sternen

Mia fährt nach Paris. Im Gepäck: ein gebrochenes Herz und ein Bolzenschneider. Sie möchte das Liebesschloss durchtrennen, das sie ein paar Wochen zuvor mit Rik an einer der vielen Brücken befestigt hat - aber an welcher? Als Mia dem geheimnisvollen Noah mit den traurigen Augen begegnet, der sie zu den schönsten Plätzen der Stadt führt, wird ihre Suche recht bald zur Nebensache. Doch noch hat sie mit der Vergangenheit nicht abgeschlossen. (Quelle: Amazon)

Es handelt sich hierbei um den vierten Teil der Sternschnuppen-Reihe von Katrin Koppold. In jedem Teil geht es um eine der vier Schwestern. In diesem Teil geht es um Mia. Die Geschichte beginnt damit, dass Mia nach einen schweren Autounfall erwacht. Mia hat diesen Unfall zusammen mit ihren Freund Rik, der ihr nach dem Unfall über seine Eltern mitteilt, dass er sie nicht mehr sehen möchte. Lange lässt uns die Autorin in Unwissenheit über die Details des Unfalls. Mir war auch lange nicht richtig klar, dass die beiden offiziell getrennt sind. Wenn hier ein gewisser Spannungsbogen erzeugt werden sollte, dann wurde das bei mir nicht erreicht. Im Gegenteil, die fehlenden Informationen machten es mir schwer mich in Mia hineinzuversetzen und ihre Handlungen zu verstehen. Wieder und wieder habe ich mich gefragt, warum sie nicht hartnäckig ist und um ihre Liebe zu Rik kämpft oder in irgendeiner Weise versucht Kontakt aufzunehmen. Stattdessen bricht sie, nachdem sie einigermaßen genesen ist und nicht so richtig weiß, wie es in ihrem Leben weiter gehen soll, nach Paris auf. Auch hier folgte Erklärung erst später. Sie lernt Noah kennen und plötzlich ist Rik vergessen. Eine innerliche Zerrissenheit, die ich nach den Geschehnissen des Unfalls erwartet hätte, konnte ich nicht so richtig feststellen.

Mia erschien mir als eine sehr sprunghafte, impulsive junge Frau Anfang 20, obwohl ich glaube, dass sie schon deutlich älter war. Ich mochte auf jeden Fall ihre Schlagfertigkeit. Ich mochte nicht, dass sie sich gefühlt jeden Tag anders entschieden hat und irgendwie auch nicht so richtig wusste, was sie wollte in ihrem Leben. Einige Male schildert sie Teile aus ihrer Jugend. Ich hatte den Eindruck, dass sich Mia in der Zeit nicht wirklich weiter entwickelt hat. Auch jetzt erschien sie mir noch wie jemand, der sich auf nichts festlegen möchte. Anfangs fand ich sie noch amüsant. Zum Ende hin musste ich leider nur noch mit dem Kopf schütteln und konnte ihre Aktionen nicht mehr nachvollziehen. Für mich kam auch die Beziehung zu Noah nicht so rüber als wäre es jetzt für sie der Mann des Lebens.

Auch die anderen Charaktere des Romans sind relativ blass, allen voran Noah. Zunächst sollte er geheimnisvoll erscheinen, weil er nicht viel von sich Preis gab. Es wecke in mir aber keine Neugierde mehr über ihn zu erfahren. Die Szene zwischen Mia und Noah waren einfach zu kurz, um ein wirklich gutes Charakterbild von Noah zu zeichnen.

Wen ich wirklich mochte, waren Nina und Vincent. Beide sind auf ihre Art sehr speziell und waren ein kleiner Wermutstropfen in der Geschichte.

Am meisten hat mich gestört, dass Konflikte zwischen zwei Personen fast noch innerhalb des gleichen Tages wieder aufgelöst worden sind. Meistens sah das so aus: Mia regt impulsiv auf und sagt dabei vielleicht auch Sachen, die unpassend sind, die andere Person (oft Noah) entschuldigt sich und dann ist wieder alles gut. Es kam hier zu Zwischenphasen zur Selbstreflexion und vielleicht auch des Leidens. Mia schien nie gelitten zu haben. War ja am nächsten Tag wieder alles gut. Viele interessante Zwischenszene, auch zwischen neben Personen werden ziemlich schnell „abgefrühstückt“ und werden dann nicht weiter erwähnt.

Fazit:

Mir ist bewusst, dass es sich hier um eine leichte Geschichte handelt, die man sicher dem Bereich Chick-Lit zuordnen kann. Dennoch hätte ich mir mehr Tiefe und Glaubhaftigkeit in den Charakteren gewünscht, die so auch die Handlung zur mehr Authentizität beeinflusst hätten. Ich glaube, dass diese aufgezählten Eigenschaften und das Genre, dem der Roman zuzuordnen ist, sich nicht gegenseitig ausschließen.