Rezension

Kann J.K. Rowling auch über etwas anderes, als über Zauberei schreiben? Ja, das kann sie!

Der Ruf des Kuckucks - Robert Galbraith

Der Ruf des Kuckucks
von Robert Galbraith

Cormoran Strike - ein Detektiv in finanziellen Nöten ist nicht begeistert, als sein neuer Kunde ihn bittet den Tod seiner Schwester zu untersuchen. Er ist felsenfest davon überzeugt, dass sie keinen Selbstmord begangen hat. Ganz sicher hat jemand beim Sturz vom Balkon nachgeholfen.

Da es sich bei seiner Schwester um das bekannte Model Lula Landry handelt und der Fall in allen Zeitungen ausgiebig von allen Sachen 'ausgeleuchtet' wurde, ist sich Strike fast sicher, dass es sich nur um ein Wunschdenken des Bruders handelt. Da er aber dringend Geld benötigt, nimmt er den Fall trotz seiner Bedenken an.

Unterstützt wird er bei seinen Ermittlungen von seiner 'neuen' Sekretärin Robin, die über eine Zeitarbeitsfirma für eine Woche bei ihm arbeitet... allerdings verlängern sie ihren Vertrag um weiter 2 Wochen, als sie merken, wie gut die Zusammenarbeit klappt.

So finden sich die beiden bald im Land der Schönen und Reichen, der Exzentrischen und Drogenabhängigen, der Lügner und Scheinheiligen wieder. Jeder erzählt aus seiner Sicht der Dinge, fügt anscheinend was hinzu oder verschweigt etwas. Nicht ganz einfach den Tatsachen auf den Grund zu gehen und vor allem nicht ganz ungefährlich...

Fazit
Das J. K. Rowling schreiben kann, ist ja seit Harry Potter ziemlich jedem bekannt. Aber kann sie auch etwas anderes, als über Zauberei schreiben? Ja, das kann sie!

Die Figuren dieses Romans sind sehr gut gezeichnet. Strike - nicht schön, aber intelligent - hat einige Probleme, die ihn nebenbei beschäftigen, z.B. die frische Trennung von seiner Verlobten oder der Pleitegeier, der seine Kreise über ihm dreht.

Robin ist sehr sympathisch, verfügt über viel Spontanität und wächst einem ganz schnell ans Herz. Die Freude an ihrer neuen Arbeit kommt sehr gut rüber und auch das Verhalten ihres Verlobten ist nachvollziehbar.

Die Reichen und Schönen kann ich zwar nicht wirklich beurteilen, aber so stelle ich mir die Leute aus der Modebranche schon vor ;0)

Je weiter die Ermittlungen fortschreiten, desto spannender wird das Ganze - bis hin zur Auflösung, die für mich sehr überraschend war.

Eine Sache hat mir allerdings nicht so gut gefallen. Die detaillierte Beschreibung von allem - in dem Fall wäre weniger mehr gewesen.

Ein Beispiel: Rechts davon konnte man die unterste Stufe eines Treppenaufgangs (die Stufen aus Marmor, das Geländer aus Messing und Holz) erkennen; blank polierte vergoldete Aufzugstüren; und eine massive Tür aus dunklem Holz in der weißen Wand.

Meiner Meinung nach wäre das Buch mit 100 Seiten weniger noch besser gewesen, aber es lohnt sich
anzufangen - ja es gibt schon einen zweiten Teil, auf den ich mich freue :0)

Viele Grüße von der Numi