Rezension

Nette Charaktere, langatmige Handlung.

Der Ruf des Kuckucks - Robert Galbraith

Der Ruf des Kuckucks
von Robert Galbraith

Bewertet mit 3 Sternen

Schuster bleib bei deinen Leisten!

Inhalt:

Als das berühmte Model Lula Landry von ihrem schneebedeckten Balkon im Londoner Stadtteil Mayfair in den Tod stürzt, steht für die ermittelnden Beamten schnell fest, dass es Selbstmord war. Der Fall scheint abgeschlossen. Doch Lulas Bruder hat Zweifel – ein Privatdetektiv soll für ihn die Wahrheit ans Licht bringen.Cormoran Strike hat in Afghanistan körperliche und seelische Wunden davongetragen, mangels Aufträgen ist er außerdem finanziell am Ende. Der spektakuläre neue Fall ist seine Rettung, doch der Privatdetektiv ahnt nicht, was die Ermittlungen ihm abverlangen werden. Während Strike immer weiter eindringt in die Welt der Reichen und Schönen, fördert er Erschreckendes zutage und gerät selbst in große Gefahr.

 

Meine Meinung:

Es tut mir fast schon im Herzen weh, dass ich einem Buch der von mir als Mensch verehrten und als Autorin sehr geschätzten Mrs Rowling "nur" 3/5 Sternen geben kann. (Zuerst habe ich sogar zu 2,5 tendiert.) Erst einmal vorweg: Der Schreibstil, mit dem sie bei diesem Buch aufwartet ist, wie auch bei allen vorherigen, grandios. Sie schreibt mit Liebe zum Detail, entwirft Bilder mit ihren Worten und schmückt alles minutiös aus. Und genau das ist hier der Fehler! Bei Harry Potter war dieser detailreiche Schreibstil genau das, was die Bücher zu etwas besonderem gemacht hat. Und auch in "Ein plötzlicher Todesfall" passte der Schreibstil noch irgendwie zur Gesamtstimmung des Buches. Aber hier? Für einen Krimi eignet sich dieser Schreibstil meiner Meinung nach einfach nicht, da gerade das, was einen Krimi ausmachen sollte dadurch verhindert wird: die Entstehung der berühmte Spannungskurve und eine schnellebige Handlung. Nun bin ich weiß Gott kein Experte auf dem Gebiet der Krimi Literatur, aber gerade einen Laien wie mich sollte so ein Buch - an das ich mit solch hohen Erwartungen herangegangen bin - dann doch wenigstens etwas zufriedenstellen.

Die Charaktere sind nichtsdestotrotz nett gestaltet und es macht Spaß mit ihnen den, leider weniger spannenden, Fall zu lösen. Leider trägt die etwas trottelige Charakterdarstellung des Comoran Strike zusätzlich dazu bei, dass man nicht das Gefühl bekommt hier einen wirklich spannenden Krimi zu lesen.

Ich denke J.K. Rowling wäre gut damit bedient, wenn sie sich wieder den Genres zuwenden würde, die ihr wirklich gut liegen. Nichtsdestotrotz werde ich auch die Folgebände zur Hand nehmen und hoffen, dass sich mein erster Eindruck dort nicht bestätigt findet und mir meine nächste Rezension besser von der Hand gehen wird!