Rezension

Komplex und packend

Plagiat -

Plagiat
von Jochen Frech

Bewertet mit 4 Sternen

 

 

Der Autor Jochen Frech weiß, wovon er erzählt.

Immerhin war er Teil eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) der Polizei und stand mit dem britischen Special Air Service und dem israelischen Geheimdienst Mossad in Kontakt.

 

Der Thriller, der wirklich diese Bezeichnung verdient, startet mit einem grausamen Ereignis, das sich im 2. Weltkrieg in Polen zuträgt. Erst spät stellt sich heraus, in welchem Zusammenhang dieser Prolog mit der Handlung steht, die sich in der Gegenwart abspielt.

Zu Beginn lernen wir die junge, risikofreudige und toughe Carla kennen. Gerade noch hat sie einige Nachrichten ihres Bruders Darian erhalten, da erfährt sie, dass Darian in der Nähe von Warschau tot aufgefunden wurde. Die Polizei teilt ihr mit, dass ihr Bruder sich selbst das Leben genommen habe, was die Obduktion zweifelsfrei beweise. Carla glaubt nicht an einen Suizid und beginnt auf eigene Faust nachzuforschen. Darian hat ihr einige mysteriöse Nachrichten und verstecktes Material hinterlassen. Nach und nach stellt Carla fest, dass ihr offenbar die Dissertation der jungen, vielversprechenden Kanzlerkandidatin Wiebke Janssen überprüft und dabei diverse Ungereimtheiten festgestellt hat. Wiebke Janssen wird offenbar von einer geheimnisvollen Machtelite gepushed. Interessant dabei ist, dass die junge Kanzlerkandidatin dabei eher wie eine Marionette wirkt als dass sie selbst besonders viel zu ihrem Erfolg beitragen würde. Für ihren Erfolg ist ein mächtiges Komitee und deren skrupelloser Präsident zuständig.

Durch ihre Nachforschungen gerät Carla ins Visier des Komitees und bringt sich damit in tödliche Gefahr. Carla wird mutig und entschlossen dargestellt, wirkt dadurch allerdings auch zu heldinnen-haft und unnahbar auf mich.

Die einzelnen Kapitel werden in wechselnden Perspektiven und unterschiedlichen Orten erzählt, was zur Dynamik und Spannung beiträgt.
Ein komplexer, packender Thriller, der sehr zum Nachdenken anregt.