Rezension

Spannender Polit-Thriller

Plagiat -

Plagiat
von Jochen Frech

Nachdem Carla im Yosemite Valley eine der schwierigsten Routen free solo geklettert hat, fühlt sie sich glücklich und frei, muss aber feststellen, dass ihr Bruder sie immer wieder versucht hat anzurufen. Kurze Zeit später erhält sie die Nachricht, dass er tot aufgefunden wurde, vermutlich Selbstmord. Carla glaubt zu keinem Moment an einen Suizid und versucht zu verstehen, warum ihr Bruder sterben musste. Er war ein investigativer Historiker und scheinbar hat er Geheimnisse aus der Vergangenheit hervorgehalt, die wohl besser dort geblieben wären...

Mit "Plagiat" hat der Autor Jochen Frech einen aus meiner Sicht fesselnden Polit-Thriller veröffentlicht. Er erzählt die Geschichte in einem sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich in die Welt der Verschwörung und Gehiemdieste abtauchen ließ. Der Spannungsbogen wird mit dem tragischen Tod von Carlas Bruder zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die schwierigen und immer komplexer werdenden Ermittlungen auf einem für mich hohen Niveau gehalten. Der Charakter der Hauptprotagonisten ist interessant gezeichnet, eine toughe Frau, die gerne der Gefahr ins Auge sieht und mit dem tragischen Tod ihrer Eltern und nun ihres Bruders herbe Schicksalsschläge zu verkraften hat. Ihr Kampf um die Wahrheit verleiht dem Buch einen besonderen Charme. Die Hintergrundgeschichte um die von außen beeiflusste Politik und die historischen Hintergrundinformationen wirken gut recherchiert und authentisch. Die Geschichte konnte mich bis zum fulminanten Finale in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Plagiat" aus meiner Sicht ein gut gelungener Polit-Thriller, bei dem aufgrund der komplexen Zusammenhänge beim Lesen schon die volle Aufmerksamkeit gefragt ist. Ist man aber einmal gefangen in der Geschichte, wird man das Buch kaum noch aus der Hand legen. Ich empfehle es daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.