Rezension

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Mädchenfänger

Mädchenfänger - Jilliane Hoffman

Mädchenfänger
von Jilliane Hoffman

Bewertet mit 4 Sternen

Ich muß zugeben, dass die Autorin mich in der Vergangenheit nicht so sehr überzeugt hat – Cupido ist zwar spannend, aber doch sehr unrealistisch – was kann einer Frau alles passieren und noch dazu in einer einzigen Geschichte ???

Die Geschichte hat mich überzeugt von der ersten Zeile an total spannend und die Autorin schafft es locker den Spannungsbogen zu halten, ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen, bis ich die letzte Seite erreicht hatte.

Lainy, eine 13-jährige Schülerin verschwindet und es gibt kein Lebenszeichen mehr von ihr. Die Mutter braucht mehr als 2 Tage, um ihre Tochter als vermisst zu melden, da sie sich nicht sicher ist, ob Lainy nicht doch bei einer Freundin übernachten wollte. Robert Dees übernimmt die Ermittlungen – er selbt ist auch betroffen, da seine eigene Tochter Kathy vor einem Jahr verschwunden ist. Das Verschwinden seiner Tochter hat ihn fast die Karriere und auch die Ehe gekostet und er hegt den Verdacht, dass der Täter vielleicht auch seine Tochter hat.

Der Stiefvater von Lainy wird erstmal der Hauptverdächtigte, aber tatsächlich wird dem ihm eine so durchdachte Tat nicht zugetraut. Bei den laufenden Ermittlungen wird dann klar, dass es sich um einen Serientäter handelt, der junge Mädchen entführt – sie werden durch ein gefälschtes Profil in Internetportalen zu einem Treffen gelockt und über einen längeren Zeitraum gefangengehalten.

Der Killer hat sich den erfolglosen Reporter Mark Felding als Sprachrohr ausgeguckt und schickt regelmäßig selbstgemalte grausige Portraits der Opfer an ihn, welche er an die Polizei weiterleitet. Die Opfer werden dann auch meist angekettet und mit ausgestochenen Augen gefunden. Die Polizeitarbeit wird absolut glaubwürdig dargestellt und ich habe jedesmal atemlos mitgefiebert, wenn wieder eine Spur gefunden wurde. Die ersten 2/3 des Buches hatte ich absolut keine Ahnung, wer der Täter sein könnte, bin dann aber mangels Auswahl dann doch drauf gekommen – ich werde das hier natürlich nicht verraten, da vielleicht der ein oder andere das Buch noch nicht gelesen hat.

Lainy und noch andere Mädchen befinden sich währenddessen in einem Kellerverlies, wo sie angekettet und ohne Sonnenlicht darauf warten, was ihr Peiniger für sie vorgesehen hat. Ich konnte die Angst und Hoffnungslosigkeit total gut nachempfinden.

Achtung Spoiler !!
Das Ende finde ich gut gelöst, ohne spektakuläre Showdowns. Augrund von Lehmspuren an der Leiche eines Mädchens findet Dees das Haus, wo die Mädchen gefangen gehalten werden und kann sie befreien und auch den Täter überwältigen – wie ich schon vorher geschrieben hatte, hat mich der Täter nicht überrascht, es hätte mich überrascht, wenn er es nicht gewesen wäre. Tatsächlich meldet sich sogar die Tochter von Babby und LuAnn und möchte nach Hause kommen - das nenn ich ein Happy End.

Die nächsten Bücher von Jilliane Hoffmann werde ich ganz bestimmt auch lesen. Alles in allem gute Krimiunterhaltung.