Rezension

Mein bisheriges LesehighLIGHT des Jahres!

Die letzten Tage der Nacht - Graham Moore

Die letzten Tage der Nacht
von Graham Moore

Bewertet mit 5 Sternen

New York, 1888: Der junge und unerfahrene Anwalt Paul Cravath vertritt im Streit um das Patentrecht an der Glühbirne den Industriellen Westinghouse gegen den Erfinder Edison. Daneben sind noch zu klären: Wer bekommt den Erfinder Tesla unter seine Kontrolle, der soeben den wirkungsvollen Wechselstrom entdeckt hat? Wer versorgt in Zukunft Amerika mit Strom und kann Milliarden einnehmen? Bald stellt sich heraus, dass Edison mit allen Wassern gewaschen ist und es für alle Beteiligten gefährlich werden kann, sich mit ihm anzulegen... 
Ein spannender Roman um den Wettlauf der Elektrifizierung der USA!
Das Buch ist in positivem Sinne perfekt durchkomponiert: Die Kapitel sind eher kurz, das Erzähltempo angemessen hoch, die Handlung geschickt präsentiert, so dass beim Leser keine Langeweile aufkommt. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand nehmen, was sonst eher selten passiert. Dafür sorgen die abwechselnden Szenen mit ihren Cliffhangern, die häufigen Wendungen und Überraschungen in der Story und die gelunge Beschreibung der USA und ihrer Bewohner am Ende des 19. Jahrhunderts, bei denen man den Umbruch in ein neues Zeitalter wirklich spüren kann. Auch die Kontroversen zwischen Traditionen und Neuerungen, dazu der Einfluss der Presse und des Kapitals auf die öffentliche Meinung werden sehr realistisch dargestellt.
Auch wirklich krasse Szenen sind beschrieben, die alle historisch belegt sind, wie z. B. eine Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl.
Daneben gibt es wundervoll beschriebene Szenen mit dem schrulligen Erfinder Tesla und eine hollywoodreife Liebesgeschichte zwischen Cravath und einer Sängerin mit einer dunklen Vergangenheit.
Mein Fazit: Ich habe selten ein so überzeugendes, perfektes Buch gelesen, was mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt hat. Ich bin wirklich positiv überrascht, wie gelungen dieser Roman ist, da das Thema für eine naturwissenschaftliche Niete wie mich eigentlich nicht einfach war. Meine absolute Leseempfehlung! Das Buch ist für 2017 bislang mein Lesehighlight, im wahrsten Sinne des Wortes. :-)