Rezension

Reise in eine unbekannte Welt

Der Duft von Hibiskus - Julie Leuze

Der Duft von Hibiskus
von Julie Leuze

Bewertet mit 5 Sternen

Emma ist anders als andere Frauen im Jahre 1858/59. 
Die Apothekertochter aus Stuttgard versteht die Welt nicht mehr, als ihr Vater sie abweisend und kalt behandelt. Ihre Mutter hat sie sehr lange nicht mehr gesehen und noch dazu hat sie eine Gedächnislücke und weiß über ein paar Tage ihres Lebens nicht mehr bescheid. Was ist in diesem schwarzen nichts nur passiert, dass selbst Ludwig sich nicht nach ihr erkundigt? 
Um einen Ausweg aus diesem Leben zu finden, nimmt sie das Angebot von Oskar Crusius an und beschließt ihn als Assistentin/Zeichnerin auf einer Forschungsreise nach Australien zu begleiten. Worauf sie sich wirklich eingelassen hat, kann sie noch nicht einmal ahnen. Aber nachdem sie einmal im Busch gelandet ist, lässt sie sich komplett darauf ein. Sie ist außerdem sehr aufgeschlossen und interessiert an den Ureinwohnern und nimmt mit diesen Kontakt auf. Aber Albträume über die schwarzen Tage bleiben und sie möchte unbedingt wissen, ob sie eine schwere Schuld mit sich herum trägt.
Der Leiter der Expedition Carl Scheerer steht Frau im Busch sehr negativ gegenüber, aber sobald er Emma besser kennt, werden Gefühle in ihm geweckt. 
Ob die Liebe der beiden eine Chance hat und welche Gefahren im Busch wirklich lauern, sollte lieber selber erlesen werden. Wird Emma ihre Erinnerung zurück gewinnen und kann sie damit leben???

Dieses Buch war das erste für mich von der Autorin Julie Leuze und es hat mich vollkommen überzeugt. Von Beginn an war ich mit Emma auf dieser Reise und habe viel über Australien gelernt. Die Beschreibungen sind sehr treffend und eine bildliche Vorstellung war möglich. Der Schreibstil ist einfach gehalten und so lässt es sich flüssig hinter einander weglesen. Grade durch die Rückblenden wird es nie langweilig und die Spannung blieb beim Lesen erhalten. Die Gefühle sowie Selbstzweifel von Emma konnte ich gut nachvollziehen. 
Durch die abschließenden Worte der Autorin wurde mir als Leser auch noch bewusst, welche Vorbilder sie genutzt hat und woran sie sich orientiert hat. Ich fand es sehr gut, dieses zum Abschluss noch zu erfahren.

Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen der mit Emma nach Australien auf eine Zeitreise ins Jahr 1858/59 gehen möchte.