Rezension

Solider Thriller

Neuntöter - Ule Hansen

Neuntöter
von Ule Hansen

Bewertet mit 4 Sternen

Berlin, Potsdamer Platz. Beim Klettern auf einem Baugerüst macht ein Junge eine grausame Entdeckung: Drei Leichen, einbandagiert in Panzertape, hängen in schwindelerregender Höhe an den Gerüststangen. Sie sehen aus wie Mumien und scheinen in dieselbe Richtung zu blicken, als würden sie auf etwas warten. Als die menschenscheue Fallanalystin Emma Carow auf den Fall angesetzt wird, ist ihr schnell klar, dass er für ihre Karriere entscheidend ist. Doch je fester sie sich verbeißt, desto mehr droht ein altes Trauma sie in den Abgrund zu ziehen. (Quelle: Amazon)
 
Eigentlich habe ich ja so ziemlich die Schnauze voll von psychisch angeschlagenen Ermittlern. Aber der Klappentext hörte sich so gut an, dass ich nicht widerstehen konnte und als mir der Heyne-Verlag das Buch anbot, griff ich freudig zu. Und das war auch gut so. Nochmal vielen Dank dafür.

Obwohl Emma wirklich schwer gestört ist, fand ich den Thriller richtig gut.  Ich konnte zwar ihr Handeln oft nicht nachvollziehen und verstand sie auch oft nicht in dem was sie bewegte und wie sie reagierte, aber das tat der Spannung keinen Abbruch.

Seltsamer weise funktioniert Emma ganz gut mit ihrem Team, auch wenn sich das auf das rein Geschäftliche bezieht. Privat verkriecht sie sich lieber in ihr Schneckenhaus und stalket ihren ehemaligen Peiniger. Aber als ein Neuer in ihr Team kommt, kann sie damit absolut nicht umgehen. Das hat dann doch ein bisschen genervt. Auch reagiert sie oft total überzogen und heftig. Den Rest des Teams fand ich ganz in Ordnung.

Die Geschichte ist wirklich spannend und ich kam einfach nicht auf die Beweggründe des Killers. Warum macht jemand so was? Was ist seine Motivation? Ein paar mal ließ ich mich in die Irre führen oder verunsichern.

Das Buch hat mich richtig gut unterhalten und war spannend bis zum Schluss. Darum vergebe ich 4 von 5 Punkten und eine Leseempfehlung für alle Thrillerliebhaber. Den Namen Ule Hansen werde ich mir merken.

© Beate Senft