Rezension

Spannende Spurensuche in einem zwanzig Jahre alten unaufgeklärten Fall

Das Lied der toten Mädchen - Linus Geschke

Das Lied der toten Mädchen
von Linus Geschke

Das Buch ist der dritte Band einer Serie, lässt sich aber auch ohne Kenntnis der ersten Bände gut und ohne Verständnisprobleme lesen.
Der Journalist Jan Römer ist ein sympathischer Protagonist, der mit privaten Problemen zu kämpfen hat (Ex-Frau, Sorgerecht für den elfjährigrn Sohn) und sich beruflich mit unaufgeklärten Kriminalfällen beschäftigt. Seine Kollegin "Mütze" hat einen interessanten 20 Jahre alten Fall ausgegraben, den sich die beiden genauer vornehmen wollen. Eine Neunzehnjährige in einem roten Kleid war 1997 in einem abgelegenen Waldstück im Sauerland tot aufgefunden worden und eine neben ihr liegende Spieluhr spielte "Hush, Little Baby". Der Täter konnte nie gefunden werden.
Die beiden Journalisten beginnen ihre Recherchen im Umfeld der Toten, sprechen unter anderem mit der Mutter, einem Lehrer, dem Exfreund und 2 Freundinnen der Toten und stoßen auf einen erstaunlichen Zusammenhang mit der Tätigkeit des Verfassungsschutzes. Und am Ende gelingt es ihnen tatsächlich, diesen "cold case" aufzuklären.
Sehr spannend und sehr überzeugend, wie die beiden sich Schritt für Schritt an die Auflösung heranarbeiten und auch immer wieder falsche Schlüsse ziehen. Man lässt sich auch als Leser immer wieder auf falsche Fährten locken, der Ausgang ist nicht vorhersehbar und kam für mich völlig überraschend. Ein ungewöhnlicher Krimi, der die Spannung bis zum Ende aufrechterhalten kann.

Ich habe dem Buch 4 Sterne gegeben, weiß nicht, warum hier nur 3,5 stehen!