Rezension

Stadt aus Trug und Schatten

Stadt aus Trug und Schatten - Mechthild Gläser

Stadt aus Trug und Schatten
von Mechthild Gläser

Bewertet mit 3 Sternen

Hinter diesem Roman steht einfach eine richtig geniale Idee, mit der Welt, in der sich unsere Seelen befinden, wenn wir in dieser Welt, die wir alle als die Realität erleben, schlafen. Und ich hatte mich schon richtig darauf gefreut zu erfahren, wie diese Welt wohl so aufgebaut ist und was sie so alles ausmacht.

In diesem Punkt wurde ich von dem Roman doch leider sehr enttäuscht, denn wirklich etwas über diese andere Welt erfährt man nicht. Es werden manche Dinge angerissen, wie, dass es ein Nichts gibt oder auch, dass es Dunkle Materie gibt und diese irgendwie wichtig ist, aber leider ist es bei diesen Dingen oft nur, dass man von ihnen erfährt und weiß, dass sie da sind, was sie aber ausmacht, wie sie entstanden sein können etc. bleibt einem der Roman schuldig. An dieser Stelle hat dem Roman daher für mich irgendwie etwas gefehlt, was ich ehrlich sehr schade fand, denn aus der Idee hätte man viel machen können bzw. mehr machen, wären die Dinge auch nur ein kleines bisschen mehr in die Tiefe gegangen und ein zwei Fragen mehr beantwortet worden, denn so fühlte ich mich ein wenig im luftleeren Raum hängen gelassen.

Ansonsten war die Handlung auf jeden Fall aber schon recht spannend und interessant, da man zusammen mit Flora diese doch so ganz andere Welt entdeckt und vor allen Dingen die Intrigen in dieser Welt. Obwohl mir auch an dieser Stelle manches nicht so wirklich gefallen hat, besonders als die Geschichte langsam auf ihr Ende zuging passte für mich so einiges nicht mehr wirklich zusammen oder wirkte dann doch einfach ein wenig gestellt und nicht vorbereitet.

Auch die Beziehung zwischen Flora und Marian war irgendwie seltsam in meinen Augen. Zwar fand ich ihre Haltung zueinander nicht vollkommen abstrakt, aber an manchen Punkten der Geschichte war es für mich einfach schon ein wenig übertrieben, besonders von Marians Seite aus. Insgesamt war Marian für mich eh ein eher unverständlicher Charakter, wie so einige andere auch, da die Nebencharaktere meist nur sehr oberflächlich wirkten und ihnen einfach irgendwie ein wenig eine individuelle Persönlichkeit gefehlt hat. Einzig Flora war für mich der Charakter, dem seitens des Autors wirklich Aufmerksamkeit gewidmet wurde und beidem ich auch eine individuelle Persönlichkeit gesehen habe.

Von daher kann ich im Nachhinein jetzt sagen, ich bereue es nicht den Roman gelesen zu haben, auch wenn ihm für meinen Geschmack doch einiges an Ausarbeitungstiefe fehlt und ich mir da deutlich mehr gewünscht hätte. Spannend war der Roman aber trotzdem irgendwie schon und meinen Spaß hatte ich beim Lesen auch, obwohl ich halt wirklich gern mehr über diese Welt erfahren hätte, aber wer weiß, vielleicht kommt ja irgendwann noch eine Fortsetzung der Geschichte. Auf jeden Fall war das Buch ok, aber nichts Besonderes für mich.