Rezension

Die Idee ist neu - die Umsetzung nicht gelungen

Stadt aus Trug und Schatten - Mechthild Gläser

Stadt aus Trug und Schatten
von Mechthild Gläser

Bewertet mit 2 Sternen

Flora fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, dass ihre Seele seit jeher ein nächtliches Doppelleben in der geheimnisvollen Stadt Eisenheim führt. Von nun an wird sie nie wieder schlafen, ohne dass ihr Bewusstsein in die farblose Welt der Schatten wandert. Als wäre das nicht unerfreulich genug, hat ihre Seele offenbar den Weißen Löwen gestohlen, einen mächtigen alchemistischen Stein, nach dem sich nicht nur die Herrscher der Schattenwelt verzehren. Bald ist Flora selbst in der realen Welt vor den Gefahren Eisenheims nicht mehr sicher und eines ist klar: Sie kann niemandem trauen, nicht einmal Marian, der plötzlich in beiden Welten auftaucht und dessen Küsse vertrauter schmecken, als ihr lieb ist.

Meine Meinung: 
Das Buch hat mich erst überrascht, da es in Essen spielt. Ich habe meine ganze Kindheit/Jugend in Essen verbracht und fand es daher enorm witzig, wie da über die Orte gesprochen wurde. Meiner Meinung nach auch gut recherchiert oder die Autorin kennt sich recht gut in Essen aus. 

Nach dem ersten Überraschungseffekt war ich aber das ganze Buch über wirklich gelangweilt. Die Idee ist eigentlich nicht schlecht. Im Schlaf lebt man in einer anderen Welt. Die Schlafenden wissen davon nichts, aber ein paar Wandernde können in dieser Welt genau so leben, wie in der realen. Flora ist eine von Ihnen und muss da einige Lügen, Unsicherheiten und Abenteuer über sich ergehen lassen. 

Der Titel wird nach einiger Zeit deutlich. Eisenheim ist eine Schattenstadt, in der es keine Farbe gibt. Dazu wird Flora eigentlich von allen Charakteren hintergangen und belogen. Das find ich als Idee gut und es ist auch spannend, wenn man nach und nach diesen Lügen auf die Schliche kommt. Dennoch ist die Umsetzung einfach nicht gelungen. Man hätte daraus wirklich was cooles machen können, aber einige Ereignisse finde ich irgendwie unsinnig und anderes wiederum ist einfach schlecht geschrieben und erzählt. Man wird einfach nicht so in den Bann gezogen. Außerdem finde ich die Liebesgeschichte zu viel des Guten. Marian ist mir völlig unsympathisch und ich kann absolut nicht verstehen, was Flora bis zum Ende an ihm findet - vorallem weil da halt einige Dinge vorfallen, die eigentlich Hass in ihr schüren müssten. Schade finde ich auch, dass die Ereignisse mit Linus und Wiebke offen bleiben. Generell finde ich, dass ein paar Fragen offen blieben und man wird doch etwas erstaunt zurück gelassen über dieses Ende. 

Fazit: 
Ich vergebe 2 Sterne!
Die Idee ist innovativ und neu, aber meiner Meinung nach nicht gut umgesetzt. Es ist sehr langweilig geschrieben, dazu passt für mich die Liebesgeschichte nicht ganz in die Geschichte rein und ist dazu nicht nachvollziehbar. Einige Fragen bleiben offen und das Ende lässt einen eher sehr erstaunt zurück. Ich würde dieses Buch nicht unbedingt weiter empfehlen.