Rezension

neuartige und tolle Idee gepaart mit einem wunderbarem Schreibstil

Stadt aus Trug und Schatten - Mechthild Gläser

Stadt aus Trug und Schatten
von Mechthild Gläser

Bewertet mit 5 Sternen

„Furcht und Mut sind gar nicht so gegensätzlich, wie wir oft meinen. Im Grunde wird das eine aus dem anderen geboren.“
Flora, S. 176

 

Charaktere:
Flora weiß, was sie will und lässt sich nicht durch andere beirren. Als sie das erste Mal in Eisenheim ist, lässt sie sich nicht einschüchtern und zeigt keinerlei Unsicherheit.
Marian ist von sich überzeugt, gut trainiert und sehr liebevoll. Er ist immer für seine Familie und die Menschen, die ihm etwas bedeuten, da.
Wiebke und Linus sind Zwillinge und die besten Freunde von Flora.
Der Kanzler ist die rechte Hand des Schattenfürsten. Er ist sehr befehlshabend, rechthaberisch und von sich überzeugt. Außerdem jagt er mir, und auch Flora, Angst ein.
Amadé ist eine sehr sympathische junge Frau, die viel Schmerzen ertragen musste und daran nicht zerbrochen ist. Ich weiß nicht wieso, aber ich stelle sie mir elegant vor.

 

Meine Meinung:
Die Idee des Buches ist neuartig, einmalig und im Grunde simpel: Alle Menschen reisen, während sie schlafen, nach Eisenheim. Einige Personen können sich daran erinnern und sind Wanderer, andere jedoch nicht und werden als Schlafende bezeichnet. Eisenheim ist eine graue Stadt, die ein Industrieviertel hat und in der alle möglichen Sehenswürdigkeiten der Welt stehen - von der Freiheitsstatue über den Pariser Eifelturm bis hin zum Buckingham Palast. In diesem wohnen der Schattenfürst und seine Untergebenen, wie z. B. der Kanzler. Auch wenn es sich hier nicht so anhört, Eisenheim ist eine wirklich eindrucksvolle Stadt, aufgrund der Sehenswürdigkeiten, des besonderen Verkehrsnetzes und den verwinkelten Gassen, die von dem gefährlichen Umland umgeben sind.

Das Geschehen wird mittels der Ich-Perspektive aus Floras Sicht erzählt. Das Buch setzt in der Geschichte ein, als Flora plötzlich Schatten sieht – ein Schattenmensch, der auf einem Schattenpferd reitet und sie verfolgt. Dann gelangt sie im Schlaf in die Stadt Eisenheim. Dort hat sie angeblich als Schlafende den weißen Löwen gestohlen, was sie jedoch nicht mehr weiß, da die Erinnerungen ihres wandernden Ichs erst nach und nach zurückkehren werden.

Mechthild Gläser hat einen besonderen Schreibstil, mit dem sie die Geschichte zum Leben erweckt und die Charaktere aus dem Buch in mein Zimmer aufsteigen lässt. Ich war immer mitten im Geschehen gefangen und lief mit Flora durch die Gassen und Gebäude Eisenheims. Ich hatte nicht erwartet, dass mich das Buch so einnimmt und derart beeindruckt.

Fazit:
„Stadt aus Trug und Schatten“ beinhaltet nicht nur die malerische Stadt Eisenheim, in die alle Menschen in ihren Träumen reisen, sondern auch eine tolle Geschichte, die noch viele Geheimnisse birgt. Mechthild Gläser schafft es den Leser mitten ins Geschehen zu ziehen und dessen Fantasie mit der Geschichte zu füllen.