Rezension

Starker Einstieg, gute Story, aber sehr schwaches Ende

Die Drei
von Sarah Lotz

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ich habe "die Drei" im Zuge der Leserunde gelesen. Da ich gerade auf der Krimi-/Thriller-Welle schwimme, habe ich mich sehr gefreut ein Exemplar zu gewinnen und an der Leserunde teilzunehmen. Ich weiß nicht, ob ich mir das Buch selbst gekauft hätte, da der Klappentext doch recht ins Genre "Mysterythriller" geht und ich von so etwas normalerweise die Finger lasse. Die Story schafft es jedoch sehr realitätsnah zu bleiben.

Es geht darum, dass vier Flugzeuge auf zunächst unerklärliche Weise Abstürzen - und das zur gleichen Zeit. Die Orte sind dabei sehr verschieden und weit voneinander entfernt: Die Absturzstellen befinden sich jeweils in Europa, Amerika, Australien und Afrika. Außer in Australien scheint aus jeder der Maschinen ein Kind den Absturz überlebt zu haben. Religiöse Sekten bilden sich, die diese Geschehnisse als Zeichen Gottes deuten und die Kinder als biblisches Symbol verstehen. Die Suche nach einem möglichen vierten Überlebenden und eine Hetzjagd nach den Kindern beginnt.

Am Besten hat mir der Schreibstil gefallen: Denn das Buch ist ganz ungewöhnlich als eine Art "Buch-im-Buch" verfasst. Es handelt sich um das Werk einer Journalistin, die in ihrem Buch Augenzeugenberichte, Interviews und Zeitungsartikel zu dem Unglück, der als "Schwarzer Donnerstag" in die Geschichte eingeht, veröffentlicht. Am Anfang fand ich diesen Wechsel aus Perspektiven, Personen und Orten noch sehr ungewöhnlich. Es war schwierig, die Personen einander und dem jeweiligen Absturz zuzuordnen. Aber nach den ersten Seiten war diese Hürde schneller genommen als gedacht.

Ich habe das Buch gerne gelesen! Innerhalb von 4 Tagen war ich damit durch. Allerdings hat mich das Ende sehr enttäuscht. Hier kommt das Genre "Mystery" voll zur Geltung. Es handelt sich um ein offenes Ende, was auch daran liegt, dass wohl noch eine Fortsetzung geplant ist, aber mir sind einfach zu viele Fragen unbeantwortet geblieben. Für mich hätte das Buch mit den Berichten zum "Schwarzen Donnerstag" enden können. Diese weitere Handlung um die Journalistin des Buches fand ich überflüssig und hat sich voll in meiner Gesamtbewertung niedergeschlagen. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass vorallem Leser, mit einem Hang zu diesen "Mysterythrillern", diesem Buch viel abgewinnen können.