Rezension

Unterhaltsamer Frauenroman mit morbidem Humor

Ich koch dich tot - Ellen Berg

Ich koch dich tot
von Ellen Berg

Bewertet mit 4 Sternen

Vivi ist zwar erst Anfang 30, der Ehe mit ihrem Mann Werner ist aber schon deutlich die Luft ausgegangen. Als Werner beim Abendessen plötzlich vornüber ins Gulasch kippt, ändert sich für Vivi alles. Werners Ableben war zwar eigentlich ein Unfall, doch Vivi merkt dass eine gesunde Portion Rattengift so manches Problem lösen kann. Sie baut sich ein neues Leben ohne Werner auf und überwindet dabei auch so manches männliche Hindernis.
„Ich koch dich tot“ ist ein Buch das Spaß macht. Die Szene direkt zu Beginn des Buches ist super gewählt und irgendwie geht die Geschichte damit so skurril und spritzig los, dass man gleich mitten in der Geschichte steckt.
Vivi ist als Charakter sehr sympathisch, obwohl ich irgendwie irritiert war, als sie so jung und hübsch beschrieben wurde. Die Ehe mit ihrem Werner wurde so grau und eintönig dargestellt, dass ich es mir eher für ein deutlich älteres Paar vorstellen konnte. Auch das Cover hatte bei mir den Eindruck vermittelt, es würde durch den Tod des Gatten der „zweite Frühling“ einer nicht mehr ganz jungen Frau eingeläutet. Ich weiß nicht warum, aber für mich hätte das auch deutlich besser zur Handlung gepasst, als das Setting mit der jungen und attraktiven Vivi. Trotzdem hat die Geschichte am Ende Spaß gemacht  und spricht durch die Charaktere vielleicht sogar noch mehr Leser an, als es die Geschichte „Ü60“ getan hätte.
Eigentlich hat mir der Humor des Buches gut gefallen, es steckt viel Situationskomik und morbide Scherze darin, abgerundet durch die tolle Kombination seltsamer Charaktere. Leider kamen mir dazwischen einige der „spannenden“ Szenen etwas holperig in der eigentlich lustig-lockeren Handlung vor.
Eine Bewertung von „Ich koch dich tot“ fällt mir wirklich schwer, klar hat es neben den literarischen Perlen in meinem Regal seine Schwächen in Sachen Handlung oder Logik. Trotzdem hat mir das Buch Spaß gemacht und mich gut unterhalten, obwohl ich mit Büchern dieses Genres sehr kritisch bin. Mit Büchern seines Genres möchte ich es auch vergleichen. Perfekt ist es aber auch in seinem Genre nicht, da man aus der Handlung einfach noch mehr hätte machen können und z.T. falsche Erwartungen geweckt wurden.