Rezension

Wenn die USA zu sehr mitmischt!

Kalter Zorn - Ilja Albrecht

Kalter Zorn
von Ilja Albrecht

Mit "Sibirischer Wind" konnte mich Ilja Albrecht absolut überzeugen. Doch sein neuestes Werk hat nicht dieses Feuer bei mir entfacht.

Inhalt: In einer westfälischen Kleinstadt wird eine amerikanische Austauschschülerin tot aufgefunden – sie wurde gefoltert und brutal ermordet. Kiran Mendelsohn und Bolko Blohm werden auf den Fall angesetzt und müssen fortan nicht nur ihrer Chefin, sondern auch dem FBI Bericht erstatten. Tatsächlich zeigen sich bald Parallelen zu zwei ähnlichen Mordfällen auf amerikanischem Boden. Als kurz darauf in Deutschland eine zweite Leiche entdeckt wird, scheinen Kirans schlimmste Befürchtungen sich zu bewahrheiten: Ein internationaler Serienkiller treibt sein Spiel mit den Ermittlern, und seine Mordlust ist offenbar noch lange nicht gestillt …

Zunächst muss ich eine Lanze für den Autor Ilja Albrecht brechen. Das Buch liest sich flüssig und man findet sich sehr gut im Geschehen zurecht. Der Schuh drückt bei mir eher an einer ganz anderen Stelle.

Wenn ich einen Thriller eines deutschen Autors lese, dann möchte ich persönlich, dass sich das Geschehen auch verstärkt in Deutschland abspielt. Eine grenzübergreifende Ermittlung kann zwar interessant sein, doch mich spricht es eher weniger an. Da im vorliegenden Fall aber das FBI gehörigen Einfluss nimmt, konnte mich dieses Buch nicht wirklich packen. Es wurden einfach zu viele der üblichen Klischees bedient. 

Der Prolog macht auch gleich Lust auf mehr, doch insgesamt wirkt das Gesamtwerk für mich unbefriedigend. Mir fehlte einfach dieser berühmte Knalleffekt. Also ein Buch, das ich nur ungern aus der Hand lege. Zumindest am Ende konnte dieser Thriller noch einmal ein ungewöhnliches Finale liefern und sich den dritten Stern in der Bewertung verdienen.

"Kalter Zorn" konnte zwar den starken Eindruck vom Thriller-Debüt "Sibirischer Wind" nicht bestätigen, doch trotzdem freue ich mich auf einen weiteren Teil dieser Reihe.