Rezension

Spannung pur

Kalter Zorn - Ilja Albrecht

Kalter Zorn
von Ilja Albrecht

In einer westfälischen Kleinstadt wird eine amerikanische Austauschschülerin tot aufgefunden – sie wurde gefoltert und brutal ermordet. Kiran Mendelsohn und Bolko Blohm werden auf den Fall angesetzt und müssen fortan nicht nur ihrer Chefin, sondern auch dem FBI Bericht erstatten. Tatsächlich zeigen sich bald Parallelen zu zwei ähnlichen Mordfällen auf amerikanischem Boden. Als kurz darauf in Deutschland eine zweite Leiche entdeckt wird, scheinen Kirans schlimmste Befürchtungen sich zu bewahrheiten: Ein internationaler Serienkiller treibt sein Spiel mit den Ermittlern, und seine Mordlust ist offenbar noch lange nicht gestillt …

Kiran Mendelsohn und Bolko Blohm ermitteln mit ihrem Team auf Hochtouren. Sie vermuten, dass der Täter aus Amerika kommt und hier in Deutschland mordet. Eigentlich hatten sie gehofft, der Täter wäre nach der ersten Tat zurück in die Staaten gereist. Kiran reist zwischenzeitlich in die USA und hofft, dort weitere Informationen zu bekommen, da das Opfer Amerikanerin war. Er muss frühzeitig zurück nach Deutschland, da dort ein weiterer Mord geschehen ist. Plötzlich setzt sich unerwartet der Täter mit dem Ermittlerteam per Chat in Verbindung und sie erfahren einiges.

Toll beschrieben wurde die kurze Zeit von Kiran in der USA. Er hatte dort in Quantico seine Ausbildung damals vollzogen und es ist dort etwas passiert, an dem er die letzten Jahre schwer zu kämpfen hatte. Er macht einen Ausflug mit seinem früheren indianischen Ausbilder in das Reservat der Apache, der mit seinem Stammeschef eine schamanische Heilung an Kiran vornimmt, was einen großen Erfolg hat.

„Kalter Zorn" ist Ilja Albrecht’s zweiter Band. Leider habe ich den Vorgänger nicht gelesen. Das hatte aber keinen Nachteil, ich kam gut in die Geschichte hinein und konnte mir einen guten Überblick über Personen und frühere Geschehnisse machen.

Ilja Albrecht schreibt klar, direkt und ohne viel unnötigen Schnickschnack. Man bekommt klare Informationen, Fakten, Geschehnisse erklärt und Anweisungen, die gut durchdacht sind. Die Morde werden grausam und brutal ausgeführt, man tappt lange im Dunkeln, der Autor fügt viele Wendungen und falsche Fährten ein, so dass man oft auf dem Holzweg landet. Einfach klasse. Der Schreibstil und die relativ kurzen Kapitel machen diesen Thriller genauso rund, wie die Spannung, die von Anfang bis Ende vorhanden ist. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.

Was mir sehr gefallen hat, war dass es vorrangig um die Morde, den Täter, das ermittelnde Team sowie kurz angeschnitten, was Kiran damals in Quantico erlebt hat und wie er aus der Misere herauskam, ging. Es wurde ansonsten nichts Unnötiges, Abschweifendes oder Unwichtiges weder von Kiran und Bolko, noch vom Team erzählt, wodurch die Spannung sehr hochgehalten wurde und ich vor lauter Spannung nicht aufhören konnte zu lesen.

Ich war von diesem Thriller wirklich begeistert und hoffe, dass es bald einen neuen Fall für Kiran und Bolko geben wird.