Rezension

Zuviel des Guten

Die Eishexe
von Camilla Läckberg

Bewertet mit 3.5 Sternen

 

Dieses Buch habe ich mehrmals begonnen, dann wieder abgebrochen, zu einem späteren Zeitpunkt wieder begonnen und jetzt erst bis zum Ende durchgehalten. Denn ich hatte einen spannenden Krimi erwartet in der Qualität der früher erschienenen Bände. Doch dieses Mal hatte ich leider keine ungetrübte Freude beim Lesen.

 

In Fjällbacka, einem beschaulichen Küstenort, ist ein kleines Mädchen verschwunden. Genau wie es schon einmal vor 30 Jahren passiert war. Damals war das Kind tot aufgefunden worden. Die Tat blieb bis heute ungeklärt. Verständlich, dass Hauptkommissar Patrik Hedström mehr als beunruhigt ist. Seine Frau, die Schriftstellerin Erica Falck, recherchiert schon seit längerer Zeit in dem alten Fall. Gibt es einen Zusammenhang mit dem jetzt verschwundenen Kind? Was hat es mit der alten Legende aus dem 17. Jahrhundert auf sich? Oder was ist mit den Flüchtlingen vor Ort?

 

Zwar ist der Krimi, was den Schreibstil der Autorin betrifft, gewohnt angenehm und flüssig zu lesen, die Beschreibungen sind knapp gehalten, aber sehr plastisch. Was ist also an diesem Buch anders als bei den vorherigen, was macht es für den Leser so sperrig? Mir kommt es so vor, als wollte Camilla Läckberg in dieses Buch viel zu viel hineinpacken. Damit gerät der eigentlich vom Leser erwartete Fokus auf den Fall ins Hintertreffen und recht viel der Spannung ging verloren. Die verschiedenen Handlungsstränge finden letztlich nicht  zueinander. Wozu also das Ganze? Wozu auch die irgendwie kitschig wirkende Behandlung des Themas rund um die syrischen Flüchtlinge? Und warum wird auch noch das Thema Mobbing oben drauf gepackt? Als wäre das nicht genug, bekommen wir es auch noch mit Hexenverfolgung zu tun. Nein, das war mir schlichtweg zu viel des Guten.