Alle Rezensionen von Federfee

Bergsalz -

Bergsalz
von Karin Kalisa

Wie eine 'Offene Küche' das Miteinander in einem Dorf verändert

Das Buch lässt mich etwas zwiegespalten zurück, einerseits mit einem guten, warmen Gefühl und vielen Gedanken, andererseits scheint mir die Autorin ein wenig vom Thema abgekommen zu sein. Zumindest empfinden auch andere LeserInnen es so, dass etwas fehlt und an anderen Stellen etwas zu viel ist. Ich will versuchen, das näher zu erklären.

Die Djurkovic und ihr Metzger -

Die Djurkovic und ihr Metzger
von Thomas Raab

Mord und Clankriminalität, aber kein Krimi - klamaukhaft verworren

Wenn ich am Anfang so gut wie gar nichts verstehe und später einige Stellen noch einmal lesen müsste, das kann mich an einem Buch nicht fesseln: z.B. rätselhaften Dialoge, wo anscheinend verschlüsselte Botschaften ausgetauscht werden und das am Anfang mehrerer Kapitel; Elefanten, die vielleicht gar nichts mit der ganzen Sache zu tun haben, oder doch?

Micro - Michael Crichton, Richard Preston

Micro
von Michael Crichton Richard Preston

Anfangs spannend und richtig gut zu lesen, letztes Viertel unglaubwürdig und reißerisch

Ich finde es immer interessant zu wissen, warum jemand ein bestimmtes Buch liest. Hier war es so: ich hatte Prestons Ebola-Buch gelesen, es gut gefunden und nach weiteren von ihm gesucht. Aha, zusammen mit Michael Crichton hat er 'Micro' geschrieben. Crichton, ist das nicht der von 'Jurassic Parc'? Hoffentlich ist es nicht reißerisch, dachte ich. Egal, erst mal reinschnuppern.

Am Abgrund lässt man gern den Vortritt -

Am Abgrund lässt man gern den Vortritt
von Jörg Maurer

Originell, skurril, intelligent – vielleicht etwas zu viele Handlungsstränge

Ein Zufall, dieser 10. Band einer Reihe, aber ein Glücksfall für mich. Dieser sog. Alpenkrimi hat mir so gut gefallen, dass ich demnächst die ganze Reihe (inzwischen 13 Bände) mit Kommissar Jennerwein lesen werde, beginnend mit Band 1.

Hot Zone - Richard Preston

Hot Zone
von Richard Preston

Das tödliche Ebola-Virus – ein spannender, informativer Tatsachenroman

Gleich vorweg drei Anmerkungen:

Erstens: Das Cover sollte mit einem Warnaufdruck versehen sein: nichts für zartbesaitete und empfindliche Menschen. In der Tat schildert das Buch an einigen Stellen drastisch, wie die Viruserkrankung Ebola verläuft und auch, was mit fast 500 Affen in einem Affenhaus in Reston nahe Washington geschah, ist hart.

Der Stockholm-Code -

Der Stockholm-Code
von Denise Rudberg

Drei unterschiedliche Frauen mit einer gemeinsamen Aufgabe

Ich 'sage' es gleich: hätte ich gewusst, dass dieses Buch mit einem 'dicken' Cliffhanger endet und der nächste Band erst im November 2021 erscheinen wird, hätte ich es nicht gelesen. Normalerweise hätte ich für diesen leicht zu lesenden, durchaus spannenden Roman 4 Punkte vergeben, aber in meinen Augen geht es gar nicht, ein Buch so enden zu lassen.

Die große Pause -

Die große Pause
von Bastian Bielendorfer

Nicht nur Corona im Tagebuch, auch Privates, Menschliches, Witziges

Es war Zufall, das ich an dieses Corona-Tagebuch geraten bin und – gleich vorweg: es hat mir sehr gut gefallen. Der junge Autor – Stand-up Comedian - kommt sympathisch rüber und schreibt mal frech und schnoddrig, mal poetisch und melancholisch.

Das Buch eines Sommers
von Bas Kast

Altbekannte Weisheiten in einen klischeehaften, oberflächlichen Roman eingebaut

Man nehme: ein paar kluge Gedanken zur Selbstfindung und Achtsamkeit, altbekannte Weisheiten, ein paar Geschichten, die man aus dem Internet kennt und mische sie in einen Roman um einen Mann, der seine Träume vergessen hat, der sich aus der beruflichen Tretmühle befreien und erkennen muss, was im Leben wirklich zählt.

Von diesem klischeehaften Roman bin ich ziemlich enttäuscht.

Was dir bleibt -

Was dir bleibt
von Jocelyne Saucier

Nicht nachvollziehbar: die seltsame Irrfahrt einer alten Frau per Zug durch Kanada

Die Idee des Buches fand ich interessant: die 80-jährige Gladys, die sich bisher aufopfernd und rührend um ihre psychisch kranke Tochter gekümmert hat, bricht heimlich und für alle überraschend zu einer Art Irrfahrt kreuz und quer durch Kanadas Norden auf. Was steckt dahinter? Das ist die Frage, die die Beteiligten und den Leser antreibt. Gibt es ein Geheimnis?

Männer in Kamelhaarmänteln -

Männer in Kamelhaarmänteln
von Elke Heidenreich

Kurzweilige, humorvolle Geschichten und Plaudereien zum Thema 'Kleidung'

Elke Heidenreich ist den meisten Bücherliebhabern bekannt und trotzdem habe ich noch nie ein Buch von ihr gelesen. Dieses hier war eine positive Überraschung. Auch wenn ich lieber Romane lese als kurze Texte, haben sie mir doch ein kurzweiliges Lesevergnügen verschafft. Es ist das perfekte Buch für zwischendurch, um immer mal wieder 'ein Häppchen zu genießen.

Just Like You -

Just Like You
von Nick Hornby

Liebe zwischen ungleichen Menschen, hölzern und umständlich erzählt

Das ist also der 'Kultautor' Nick Hornby. Mich hat er zuerst einmal wegen des Stils enttäuscht, auch wenn ich nicht verhehlen will, dass es interessante Gedanken und Themen gibt, aber alles Angesprochene wie z.B. der Brexit oder Rassismus wurden nur kurz angerissen.

Münsters Fall - Håkan Nesser

Münsters Fall
von Håkan Nesser

Philosophisch angehaucht, spannend zum Schluss - Krimi der Extraklasse

Es ist der 6. Band der Van Veeteren-Reihe, doch diesmal kommt der auf eigenen Wunsch beurlaubte Hauptkommissar nur am Rande vor und in der Actionszene zum Schluss. Es ist Münsters Fall, wie auch der Titel lautet und natürlich begegnen wir auch den anderen Kommissaren aus dem Team, alten Bekannten, wenn man Fan der Reihe ist.

Die Erfindung des Countdowns - Daniel Mellem

Die Erfindung des Countdowns
von Daniel Mellem

Das Leben des Hermann Oberth – welche Verantwortung hat ein Wissenschaftler?

Hermann Oberth, wer ist das denn? Nie gehört, aber fragt man Technik-, Physik- oder Raumfahrt-Interessierte, kennt man ihn. So auch der junge Autor – Physiker - der das ganze Leben dieses Mannes vor uns aufblättert, von der Kindheit in Siebenbürgen (jetzt zu Rumänien gehörend) bis zu Stationen in Peenemünde (Heeresversuchsanstalt der Nazis) und den USA.

Die Unschärfe der Welt - Iris Wolff

Die Unschärfe der Welt
von Iris Wolff

Der Halbbart - Charles Lewinsky

Der Halbbart
von Charles Lewinsky

Erzählkunst vom Feinsten, auf realen Begebenheiten beruhend

Wir tauchen tief ins schweizerische Mittelalter ein, Anfang 14. Jahrhundert, wo wir in einem kleinen Dorf im Tal Schwyz auf interessante Persönlichkeiten treffen:

Kalmann - Joachim B. Schmidt

Kalmann
von Joachim B. Schmidt

Warmherzig, lebensklug, ein bisschen skurril – kein Krimi

"Alles, was bisher passiert war, die ganze Geschichte, war in Ordnung so. Es ist die Unordnung des Lebens … sonst wäre es ein Film." (191)

Dieser Satz passt gut zum Buch, das mir großen Spaß gemacht hat und das ich nicht mit realen Maßstäben messen möchte, vor allem nicht das Ende.

Was Nina wusste - David Grossman

Was Nina wusste
von David Grossman

Liebe, Familiendrama, Zeitgeschichte – in bildhafter Sprache

Von Israel in der Gegenwart zurück in der Geschichte nach Kroatien, auf Titos Gulag, die Gefängnisinsel Goli Otok

Zugvögel - Charlotte McConaghy

Zugvögel
von Charlotte McConaghy

Eine spannende Reise mit den letzten Küstenschwalben bis in die Antarktis

Zugegeben, ein bisschen viel an Themen, aber es war so geschickt miteinander verwoben, dass es mich nicht gestört hat. Auch eventuelle kleinere Unstimmigkeiten spielten keine Rolle für mich, denn das Buch ist ebenso seltsam und faszinierend wie die geheimnisvolle, von Vögeln besessene Franny Lynch.

Jahresringe - Andreas Wagner

Jahresringe
von Andreas Wagner

Über Heimat, Verluste und Umweltzerstörung u.a. - zu viele Themen in einem Buch

Ich habe mich schwer mit der Entscheidung getan, wie viele Sterne ich diesem Debütroman geben soll. Aber ich denke, da man das Engagement des Autors auf allen Seiten spürt, Zeitgeist und gesellschaftlicher Wandel gut erfasst sind und die Sprache gehoben ist, sind 4 Sterne angebracht. Wenn es nur nicht der Themen zu viele wären!

Krötenliebe - Julya Rabinowich

Krötenliebe
von Julya Rabinowich

Opulenter Ausschnitt aus den Leben von Alma Mahler, Paul Kammerer und Oskar Kokoschka

"Die Zeit ist keine Gerade, sondern ein Ring, sie sind alle hier und begegnen einander, lieben einander, verlieren sich aus den Augen, sterben und begegnen einander erneut."

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