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Ein Schneesturm in New York, eine Leiche im Kofferraum, eine hilflose junge Frau, ein Professor und seine Gastdozentin aus Chile. Ein skurriler Beginn, aus dem sich eine Geschichte in mehreren Handlungssträngen entwickelt.
Es hätte ein Abenteuerroman sein können: der junge Arzt Patrick Sumner fährt auf einem Walfänger-Segelschiff mit in die Arktis, ins Eis. Er hatte eine ruhige Zeit erwartet, wollte Skizzen machen und Tagebuch führen, aber es kommt alles anders. Jeder auf dem Schiff hat irgendein Geheimnis, eine ungute Vergangenheit, böse Absichten.
Schon auf dem Cover mit Schwarz-Weiß-Foto wird der Blick wie magisch von den Augen einer bemerkenswerten Frau angezogen, 'Augen, in denen man ertrinken kann' (197), das zarte, zierliche Gesicht der Franziska zu Reventlow.
Eine interessante Ausgangslage: fünf Frauen wandern im Rahmen einer teambildenden Maßnahme ihrer Firma durch den australischen Busch, ohne Handy, nur mit Karte und Kompass, und alles geht schief. Am Ende kommen vier von ihnen lebend zurück, Alice wird vermisst. Eine fieberhafte Suche beginnt, was den einen Handlungsstrang ausmacht.
Es ist die Lebensgeschichte von Ida Adler, einer österreichischen Jüdin in Wien, die eine relativ kurze Zeit Patientin des Dr. Sigmund Freud war. Sie hat die Behandlung von sich aus abgebrochen. In vielen Zeitsprüngen geht es hin und her; es entfaltet sich die Geschichte einer Familie, in der nicht alles in Ordnung war.
Anfangs waren es mir zu viele Zeitsprünge, aber man gewöhnt sich dran. Ein Personenverzeichnis oder ein Stammbaum wären nützlich gewesen. Es ist die Geschichte einer aus Russland stammenden Familie, die in Teheran heimisch wird und dort das Café Laila betreibt.
Ein wenig erinnert dieser 2. Teil einer Krimireihe an amerikanische Gerichtskrimis. Allerdings befinden wir uns hier in anwaltlichen Vorbesprechungen und im deutschen Rechtsraum. Daneben gibt es solide Ermittlungsarbeit und auch ein paar Actionszenen, in denen die Personen allerdings seltsam unterkühlt handeln.
Der Leser nimmt die ganze Zeit an den Gedanken der Ich-Erzählerin Fiona Griffiths teil. Das ist streckenweise anstrengend, denn man merkt gleich zu Anfang, dass mit Fiona etwas nicht stimmt.
"Ich kann nicht besonders gut mit Gefühlen umgehen. Noch nicht." (17)
Zuerst dreht sich alles um die bösen und zynischen Gedanken des 39-jährigen Investmentbankers und Multimillionärs Victor, die reichlich verschwurbelt und mit Denglish durchsetzt daherkommen, z.B. "… um einer urbanen Kundschaft in lifestyligen Selbstbedienungskantinen Italo-Food made in Germany zu servieren." (47)
Und schon wieder kann ich eine Rezension mit dem Satz beginnen: es fing vielversprechend an, doch dann ... wurde es für mich immer wirrer und rätselhafter, immer mehr Fragen tauchten auf und am Ende kann der Leser sehen, wo er damit bleibt. So ging es jedenfalls mir und ich habe das Buch zugeklappt und gedacht: Auch das war kein Lesevergnügen.
Es fing so gut an: Salma, Mutter von drei erwachsenen Kindern, verwitwet, ist hellsichtig und liest aus dem Kaffeesatz, diesmal für ihre Tochter Alia, die bald heiratet. Was sie sieht - 'ein unstetes Leben, Flucht' - verschweigt sie. Auch sie selbst musste aus ihrer Villa in Jaffa fliehen und wurde woanders (Nablus, Amman) nie richtig heimisch.
Die Fülle der Themen wurde mir nicht zu viel, denn sie waren geschickt in die Geschichte zweier Familien eingewebt, die eine wie aus dem Bilderbuch, gut situiert, in geordneten Verhältnissen lebend, mit gut geratenen Kindern und das alles im blitzsauberen Vorzeigeort Shaker Heights.
Liebevoll gestaltete Bände im Leineneinband, jeweils in einer anderen Farbe, dieses hier ganz in Rot, Schwarz und Weiß, sehr gelungen, eine Sache für Sammler der Krimis des amerikanischen Autoren Rex Stout in einer zeitgemäßen Neuübersetzung.
Wenn er nicht so viel rauchen würde, könnte ich mich glatt in ihn verlieben, in den hoch gewachsenen japanischen Inspektor Takeda mit den langen Haaren und dem gepflegten Äußeren. Normalerweise arbeitet er bei der Tokioter Polizei, aber im Austausch wird er für zwei Jahre in Hamburg arbeiten. Seine Partnerin ist Claudia Harms, die diese Partnerschaft anfangs als Zumutung empfindet.
Ein Krimi muss nicht literarisch sein; das ist dieser auch nicht, aber er bietet spannende Unterhaltung mit der sympathischen Journalistin Nora Sand. Ein preisgekrönter iranischer Dichter, der aus seinem Heimatland geflohen ist, will nur ihr ein Interview geben. Die Bedingung: sie soll seine verschwundene Frau finden.
Ferien in Taormina Ende Oktober: Vater Jo, Mutter Anna und die beiden Kinder: Judith, ein etwas schwieriges Mädchen, und Bruno, der unkomplizierte Strahlemann. Vor vielen Jahren haben Anna und Jo dort ihre Hochzeitsreise in einem Luxushotel verbracht.
Im Prolog macht uns das vergilbte Foto eines jungen Mannes neugierig, Anlass für den Autor, sich auf Spurensuche zu begeben, die verlorene Heimat der verstorbenen Großmutter wieder lebendig werden zu lassen.
Das Cover in hellem Braun wie zartes Leder mit Regentropfen, der Titel eingeschnitten, darunter schimmert es rot, ein Schädelbild, rohes Fleisch wie aus einem anatomischen Lehrbuch, visuelle Andeutungen.
"Einen Krimi zu schreiben ist ungefähr ähnlich schwierig wie der Versuch, einen Zopf aus Spinnweben zu flechten; tausend Fäden kleben an den Fingern und reißen, wenn man sich nicht konzentriert." (333)