Alle Rezensionen von nikolausi

Aenne und ihre Brüder -

Aenne und ihre Brüder
von Reinhold Beckmann

Über die Verwüstungen des Krieges

Es handelt sich um ein anspruchsvolles Sachbuch aus dem Propyläen-Verlag, der hochwertige Bücher aus Geschichte, Zeitgeschichte, Politik und Kultur verlegt.

Eigentum -

Eigentum
von Wolf Haas

Poetik vom Feinsten

Knapp 160 Seiten Poetik vom Feinsten! Der Autor gibt das Leben seiner 1923 geborenen Mutter wieder. Anlass hierfür ist seine Vorbereitung auf eine Poetikvorlesung, die er unter den Titel „Kann man vom Leben schreiben?“ stellen will und mit der er drei Tage vor dem Tod seiner Mutter beginnt. Während dieser Zeit verweilt er oft bei ihr im Altersheim und erfährt noch das eine oder andere.

Das Pferd im Brunnen -

Das Pferd im Brunnen
von Valery Tscheplanowa

Nicht weiter nachhallende Familiengeschichte über vier Generationen russischer Frauen

Ich hatte mehr erwartet, nachdem das Buch mit im Innendeckel beschrieben wird als große Geschichte über vier starke Frauen im Russland des 20. Und 21. Jahrhunderts. Die Lebensgeschichten von Urgroßmutter Tanja, Großmutter Nina, Mutter Lena und Enkelin Walja sind nur sehr bruchstückhaft dargestellt. Das Meiste lässt sich nur aus Andeutungen erahnen.

Rattensommer -

Rattensommer
von Juliane Pickel

Spannende Geschichte über Freundschaft und Vergeltung

Dieses Buch ist zwar ein Jugendbuch, kann aber gut auch von Erwachsenen gelesen werden.

Vatermal -

Vatermal
von Necati Öziri

Bewegende Familiengeschichte mit Migrationshintergrund

Familiengeschichten sind aktuell „à la mode“, wie es mir scheint. Ich lese sie immer wieder gerne, weil jede so individuell ist. So verhält es sich auch mit der vorliegenden.

Paradise Garden -

Paradise Garden
von Elena Fischer

Eine berührende Vatersuche

Romane zu schreiben, in denen sich eine Figur auf die Suche nach ihren familiären Wurzeln begibt, scheint unter Autoren gegenwärtig sehr angesagt zu sein. So einige an der Zahl habe ich in der Vergangenheit gelesen und war anschließend mal mehr, mal weniger zufrieden. Doch der vorliegende toppt sie alle.

Nincshof -

Nincshof
von Johanna Sebauer

Schöne Legende(n)

Dieses wirklich lesenswerte Buch enthält gleich zwei schöne Legenden im Sinne der heutzutage angewendeten Definition, wonach unter Legende auch die Lebensgeschichte von bekannten Personen zu verstehen ist: Einmal die der alten Dorfbewohnerin Erna und zum anderen die ihrer Großmutter.

Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe -

Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe
von Doris Knecht

Eine Frau am Wendepunkt ihres Lebens

Zu gerne wüsste ich, ob es sich möglicherweise um einen autobiografischen Roman handelt, weil es so viele Parallelen in den Leben der Protagonistin und der Autorin gibt. Schonungslos und offen zieht die Ich-Erzählerin, so um die Mitte 40, eine Bilanz ihres Lebens, die für Außenstehende den Eindruck erwecken mag, dass sie es nicht gerade zu etwas gebracht hat.

Schönwald -

Schönwald
von Philipp Oehmke

Sehr eigenwilliger Roman über eine deutsche Familie

Die kurze Beschreibung des Buchs auf dem rückwärtigen Cover als „Roman einer deutschen Familie“ hat mich zu seiner Lektüre veranlasst. Doch entgegen meiner Erwartung, eine ganz normale Familie mit ihren Alltagsproblemen geschildert zu bekommen, bekam ich es dann mit sehr speziellen Charakteren zu tun, was sowohl für die zur Familie gehörenden als auch die weiteren Romanfiguren gilt.

Das Licht im Rücken -

Das Licht im Rücken
von Sandra Lüpkes

Über eine Kamera und die Familien hinter ihrer Erfindung

Dieser historische Roman spielt in einem Zeitraum (Anfang Erster Weltkrieg bis Ende Zweiter Weltkrieg), über den ich eigentlich immer wieder gerne lese. Und auch der Umstand, dass ein Objekt im Mittelpunkt steht, nämlich Erfindung und Fortentwicklung der Kleinfilmkamera Leica, womit es Elemente eines Sachbuchs gibt, erscheint mir wie bestimmt auch so manchem Hobbyfotografen interessant.

Storchenherzen -

Storchenherzen
von Fritzi Teichert

Seichter Unterhaltungsroman aus dem Hebammenalltag

Dieses Buch gehört in die Gruppe von Romanen, mit deren Lesen ich mich schwer tue und einfach nicht so recht vorankomme, obwohl sie eigentlich leicht und wenig fordernd geschrieben sind. Ich führe das auf die etwas zu flapsige Schreibweise und den manchmal sehr geballt eingearbeiteten Humor zurück.

Das Café ohne Namen
von Robert Seethaler

Portraits von einfachen Menschen

Dieser Roman des bekannten österreichischen Schriftstellers („Der Trafikant“, „Der letzte Satz“) kommt mit wenig Handlung aus, während die Porträtierung einer Reihe von Romanfiguren in den Vordergrund rückt.

Melody -

Melody
von Martin Suter

Was ist Wahrheit und was ist Fiktion?

Dieses Buch hat mich deshalb sehr fasziniert, weil die persönliche Geschichte rund um den einen Protagonisten im Laufe der Darstellung so viele Wendungen nimmt, dass die beteiligten Personen und der Leser sowieso schließlich nicht mehr wissen, was der Realität entspricht und was Fiktion ist.

Solange wir leben -

Solange wir leben
von David Safier

Leben heißt leiden

Die Überschrift dieser Rezension gibt das Lebensmotto der Mutter des Autors wieder und zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Aus ihm lässt sich schon schließen, dass der vorliegende Roman eher nachdenkliche Töne hat. Das macht ihn zu einem ganz anderen Roman als die bisher eher humorvollen, die ich aus der Feder des Autors kenne (z.B. „Mieses Karma“, „Aufgetaut“).

Josses Tal -

Josses Tal
von Angelika Rehse

Manipulierbarkeit von Kindern

Der Roman erzählt über einen Aspekt aus der Zeit des Nationalsozialismus, wie ich es bisher noch nicht gelesen habe. Die Hauptfigur – Josef bzw. Josse – wird seit Kindestagen systematisch von einem vermeintlichen Förderer an die nationalsozialistische Ideologie herangeführt und indoktriniert.

22 Bahnen -

22 Bahnen
von Caroline Wahl

Desolate Familienverhältnisse meistern

In ihrem gelungenen Debütroman gibt die Autorin einmal solchen Personen das Wort, die in unserer Gesellschaft nur zu gerne übersehen werden: den beiden Töchtern einer alkoholkranken und an Depressionen leidenden Mutter. Letztere hat (krankheitsbedingt?) nicht viel für ihre Kinder übrig. Die jüngste, zwölfjährige Ida leidet unter den Gewaltausbrüchen der Mutter und fürchtet diese.

Die spürst du nicht -

Die spürst du nicht
von Daniel Glattauer

Gesellschaftskritisch

Nach einigen Jahren fehlender Veröffentlichungen ist dem österreichischen Autor Daniel Glattauer mit seinem neuesten Buch ein rundum gelungener Roman gelungen, der auf einer Linie mit seinem früheren, ebenfalls sehr empfehlenswerten Roman „Geschenkt“ liegt und damit sehr viel ernsthafter ist als seine E-Mail-Liebesromane „Gut gegen Nordwind“ und „Alle sieben Welten“.

Keine gute Geschichte -

Keine gute Geschichte
von Lisa Roy

Keine gute Geschichte

Ich habe einfach einmal den Buchtitel auch als Überschrift meiner Rezension gewählt. Denn meiner Ansicht nach ist das Buch keine gute Geschichte. Dabei ist der Ansatz gut gewählt – die desolaten Verhältnisse der Bewohner eines Viertels in einem sozialen Brennpunkt im Essener Norden zu schildern. Unvorstellbar ist es für Dritte, denen solche Viertel eher fremd sind, wie es dort zugeht.

Wir hätten uns alles gesagt -

Wir hätten uns alles gesagt
von Judith Hermann

Biografisches und Überlegungen zum Schreiben

Am ehesten lässt sich von diesem Buch profitieren, wenn man zuvor schon andere Bücher der Autorin gelesen hat, z.B. „Daheim“, „Lettipark“, „Aller Liebe Anfang“. Denn zum einen spricht die Autorin vorliegend über ihr Schreiben (und geht dabei eben auch auf frühere Bücher ein) und zum anderen über ihr Leben.

Liebewesen -

Liebewesen
von Caroline Schmitt

Prägende Kindheitstraumata

Diese Geschichte ist einmal keine rosarote Liebesgeschichte, sondern eine solche, in der beide Partner mit Traumata bzw. Dämonen aus ihrer Vergangenheit zu kämpfen haben. Lio erfuhr als Kind Gewalt durch ihre Mutter, die unfähig war, ihre Tochter zu lieben; Max leidet an Depressionen. So stellt sich die Frage, ob sie gemeinsam glücklich werden können. Zunächst sieht es so aus.

Seiten