Neuvorstellungen

Klassiker der Weltliteratur als Comic

Klassiker der Weltliteratur als Comic

Die Weltliteratur in Sprechblasen? Wie Künstler Klassiker adaptieren und ihre Geschichten in Comics und Graphic Novels neu erzählen, zeigen diese 20 Beispiele.

Schon in der Antike wurden Geschichten in Form von Bildern wiedergegeben - teilweise wurden diese sogar schon mit kurzen Texten ergänzt. Und auch im Mittelalter fanden sich in vielen Kirchen Malereien, die in ihrer Form an Comics erinnern.

Doch erst Ende des 18. Jahrhunderts setzte sich der Begriff "Comic" durch und ein Jahrhundert später schienen die ersten Comicstrips in amerikanischen Zeitungen. Mit "Tarzan" und "Tim und Struppi" feierten dann die ersten Comichefte ihre Erfolge, die eine Geschichte über mehrere Ausgaben erzählten, und bald gab es einen regelrechten Superheldenhype.

Während das Genre nach dem zweiten Weltkrieg nicht nur in Amerika, sondern auch in Deutschland weger seiner vermeintlich verrohenden Wirkung auf Kinder in Verruf geriet und einige Jahre vermehrt auf infantile Inhalte gesetzt wurde, beschäftigten sich Autoren und Zeichner bald mit tieferen Themen und das Ansehen der Kunstform stieg. Ab den 80er Jahren erfreuten sich auch Graphic Novels großer Beliebtheit, die sich durch ihre Komplexität und ihrer erwachsenen Zielgruppe vom Comic unterscheiden. 1992 wurde Art Spiegelman für die Holocaus-Geschichte „Maus“ sogar mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet.

Auch viele Romane wurden in Comicform erzählt wie zum Beispiel "Drachenläufer" oder "Herr Lehmann"

Wir stellen euch heute 20 Klassiker der Weltliteratur als Comic vor.

Die Verwandlung

Die Verwandlung - Franz Kafka, Eric Corbeyran, Richard Horne

Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt.... Und als er feststellt, dass es sich nicht um einen Alptraum handelt, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Trotz seines friedfertigen und unschuldigen Lebens als Ungeziefer wird er von seiner Familie verstoßen und schließlich in den Tod getrieben. Die Verwandlung ist eine düstere Metapher auf das Wesen der Menschheit.

Holmes 01(1854/+1891?)

Holmes 01(1854/+1891?) - Luc Brunschwig

Holmes ermordet? Selbstmord? Oder lebt er gar noch und spielt sein Spiel mit uns, seinen Verehrern? Um auf diese Fragen eine Antwort zu finden, müssen wir Holmes selbst, den Menschen hinter dem genialen Detektiv, kennenlernen. Und so begeben wir uns an der Seite von Dr. Watson auf seine Spuren und geraten in ein komplexes Verwirrspiel mit immer neuen Wendungen. Bekanntermaßen ist Sherlock Holmes am 4. Mai 1891 im Kampf mit Professor Moriarty in den Schweizer Reichenbachfällen in den Tod gestürzt. Die Leichen der beiden wurden allerdings nie gefunden. Kurz danach wird Holmes' Wohnung in der Baker Street 221b im Auftrag seines Bruders Mycro verwüstet und geplündert. Dadurch sind alle Beweise für Sherlocks Kokainsucht vernichtet. Mycro glaubt nämlich - oder gibt vor zu glauben -, dass Sherlocks Tod in Wahrheit ein Selbstmord war, mit der er der Zerstörung seines Gehirns durch die Droge entgehen wollte. Doch Watson weigert sich, diese Version zu glauben. Stattdessen startet er seine eigene Untersuchung, die ihn durch ganz Europa führen wird. Und nach und nach entfaltet sich vor uns die ungeheuerliche Geschichte von Sherlock Holmes und seiner geheimnisvollen Familie. Der verrätselte Text von Luc Brunschwig - ganz nach dem Vorbild von Arthur Conan Doyle - und die magischen Bilder von Cécil machen diese Graphic Novel zu einem unheimlichen und immer wieder irritierenden Kunstwerk.

Rezensionen zu diesem Buch von:

Graphic Novel paperback: Faust

Graphic Novel paperback: Faust - Flix, Johann Wolfgang von Goethe

Flix ist zweifellos einer der produktivsten und kreativsten deutschen Zeichner der Gegenwart. Kaum hatte er die Arbeiten an seinem deutsch-deutschen Werk DA WAR MAL WAS... abgeschlossen, begann er, für die Frankfurter Allgemeine Zeitung einen klassischen Dramenstoff umzusetzen: den FAUST von Goethe. Die Rahmenhandlung, der Wettstreit zwischen Gott und Mephisto, ist geblieben, doch Heinrich Faust ist Student vieler Fächer und... Taxifahrer in Berlin. Die vorliegende Graphic Novel enthält die komplette Geschichte in überarbeiteter Form und bietet sowohl für FAUST-Liebhaber als auch für Comic-Fans eine vergnügliche Lektüre.

Rezensionen zu diesem Buch von:

Alte Meister, Graphic Novel

Alte Meister, Graphic Novel - Thomas Bernhard, Nicolas Mahler

Im Wiener Kunsthistorischen Museum, auf der Sitzbank gegenüber von Tintorettos "Weisbärtigem Mann", bezieht jeden zweiten Vormittag - außer an den eintrittsfreien Samstagen - der Musikphilosoph Reger Stellung. Eines Tages wird die Routine unterbrochen: Reger bittet seinen Freund Atzbacher, sich ausgerechnet am Samstag mit ihm im Museum zu treffen. Doch bevor der Grund für dieses ungewöhnliche Verhalten enthüllt wird, ergeht sich Reger in herrlich schwungvollen Tiraden gegen die Kunst im allgemeinen, die Maler im besonderen, verdammt Stifter ebenso wie Heidegger, beschimpft Wien und die Wiener - und weiß doch, daß die einzige Rettung im menschlichen Gegenüber zu finden ist, im "Lebensmenschen" in seinem Fall.

Marcel Proust, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit - Combray

Marcel Proust, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit - Combray - Stéphane Heuet, Marcel Proust

Der Geschmack einer Madeleine erweckt diese Regung und ruft die Erinnerungen Marcels an seine Kindheit in Combray zurück. Immer wieder versucht er, die vergangene, verlorene Zeit gegenwärtig zu machen. Es sind atmosphärische Details, von denen aus sich ein literarisches Universum entwickelt, das um ein zentrales Thema kreist: Liebe. Seit über 14 Jahren arbeitet Stéphane Heuet an der Umsetzung von Marcel Prousts Literaturklassiker Auf der Suche nach der verlorenen Zeit als Graphic Novel. Mit Combray erscheint nun endlich der erste Teil dieses Mammutprojektes in deutscher Sprache. Der Text ist genial adaptiert und der einzigartige Erzählstil Prousts in ebenso imaginative wie assoziative Bildfolgen umgesetzt.

Rezensionen zu diesem Buch von:

Gemma Bovery

Gemma Bovery - Posy Simmonds

Das unglückliche Schicksal der jungen Grafikerin Gemma Bovery steht im Mittelpunkt einer Geschichte, in der Posy Simmonds abermals auf der Grundlage eines Meisterwerks der Literaturgeschichte eine gänzlich eigene Variation spinnt. In einem eigenwilligen Zusammenspiel von umfassenden inneren Monologen und knappen Dialogen führt sie dem Leser auch grafisch präzise die innere Zerrissenheit ihrer Charaktere vor Augen.

Die Schatzinsel

Durch einen Zufall gelangt der junge Jim Hawkins in den Besitz einer Schatzkarte des
berüchtigten Piratenkapitäns Flint. Gemeinsam mit seinen Freunden segelt er zur legendären Schatzinsel. Doch auch einige Piraten aus Flints früherer Mannschaft, allen voran der skrupellose Long John Silver, wollen den Schatz heben.Robert Louis Stevensons spannend-unterhaltsame Erzählung zeichnet sich durch feine, psychologisch fundierte Charakterzeichnungen aus. Die Verknüpfung fantastischer Elemente der Schatzgräberromantik mit realistischen Detailzeichnungen ferner Länder hat schon Generationen von Lesern in ihren Bann gezogen.

Moby Dick

Moby Dick von Herman Melville - Wer bisher vor diesem Stück Weltliteratur zurückgescheut ist, kann nun den seitenstarken Roman als kurzweiliges Seeabenteuer erleben. In dunklen, rauen Bildern wird das blutige und dreckige Handwerk der Walfänger gezeigt. Hauptfigur ist Matrose Ismael, der auf der Insel Nantucket dem tätowierten Harpunier Queequeg begegnet. Gemeinsam heuern sie auf einem Walfänger an, der Pequod. Dem Schiff und seinem Kapitän eilt ein zweifelhafter Ruf voraus.

Im Westen nichts Neues

Im Westen nichts Neues - Erich Maria Remarque, Peter Eickmeyer

Mit dem Antikriegsroman "Im Westen nichts Neues" erlangte Erich Maria Remarque 1928 weltweite Aufmerksamkeit. Das Buch wurde in mehr als 60 Sprachen übersetzt und von Millionen gelesen. Zudem hat es mittlerweile seinen festen Platz im Schulkanon. Der in Osnabrück geborene Autor verarbeitete in seinem Roman die Erlebnisse seiner Generation im ersten Weltkrieg und verdeutlichte durch seine realistisch-subjektivistische Schilderungen die Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Krieges.
Das Buch ist ein zutiefst berührender Appell an die Menschlichkeit, gegen das Vergessen und gegen den Krieg. Der Roman, der mit dem Heldenpathos brach, wurde 1933 von den Nazis verbrannt. Für den Meller Künstler Peter Eickmeyer war es, wie er selbst schreibt, eine "Herzensangelegenheit", Remarques Werk mit den Mitteln der Graphic Novel umzusetzen.

Der Mann ohne Eigenschaften

Der Mann ohne Eigenschaften - Nicolas Mahler

Es gibt Bücher, die man einfach gelesen haben muss. Man weiß es und schreckt doch vor ihnen zurück. Zu gewaltig, zu anspruchsvoll, zu ehrfurchtgebietend muten sie einen an. Robert Musils "Der Mann ohne Eigenschaften" ist solch ein Romankoloss: Man grüßt ihn artig, um sich dann blitzschnell aus dem Staub zu machen. Wer sich aber an dieses Gebirge von Buch herantraut, wird bald überrascht feststellen, wie leicht und amüsant es zu lesen ist, und sich wundern, warum er sich dieses Vergnügen so lange hat entgehen lassen.
Wenn ein solch 'wagemutiger' Leser dann auch noch zufällig ein so begnadeter Comic-Künstler wie Nicolas Mahler ist, dessen reduzierter Strich und lakonischer Humor ihn zu einem "internationalen Star der Zeichnerszene" (arte) werden ließen, entsteht aus der Begegnung mit Musils Jahrhundertroman etwas ganz und gar Einzigartiges: eine kongeniale Adaption, die ebenso tiefgründig wie übermütig ist.

Reigen

Durch die Weitergabe einer goldenen Taufkette werden im Laufe eines Jahrhunderts die Schicksale von zehn Menschen miteinander verknüpft. Sie begegnen sich paarweise und so entsteht eine Art Reigen - ein Tanz, den auch Arthur Schnitzler als Strukturprinzip für sein gleichnamiges Bühnenstück wählte.

In Birgit Weyhes Reigen führt die Erzählung von Kanada über Belgien, Frankreich und Deutschland bis nach Kenia. Ob im Schützengraben des Ersten Weltkriegs, unter nationalsozialistischer Besatzung oder im kenianischen Demokratisierungsprozess, jede der Personen verknüpft andere Sehnsüchte, Hoffnungen oder Erinnerungen mit der goldenen Kette. Sie wird zum verklärten Talisman, zum Diebesgut, zum Tauschobjekt und zum materiellen Hoffnungsträger.

"Der Held von Reigen, der stilistisch souveränen Graphic Novel der Wahlhamburgerin Birgit Weyhe, ist kein Mensch, sondern ein Objekt: eine Taufkette mit einem Marienbild. Das goldene Ding gelangt von Montreal über Hamburg nach Kenia und verknüpft auf originelle Weise Schicksale und Biografien. Ein erzählerisches Schmuckstück." 

Dantes Göttliche Komödie

Dantes Göttliche Komödie - Seymour Chwast, Dante Alighieri

Ein großer Künstler der Illustration setzt sich in seiner ersten Graphic Novel mit einem der großen Genies des Schriftstellertums auseinander: Seymour Chwast adaptiert Dante Alighieris Göttliche Komödie! In seiner originellen, in moderne Sprache übertragenen Kurzfassung des Klassikers jagt uns Seymour Chwast erst durch die Hölle, dann ins Fegefeuer und schließlich ins Paradies. Die Reise, die zu Luzifer und Gott führt, beginnt an der Hand von Dante, dargestellt als pfeiferauchender Detektiv aus einem Film noir, und Vergil, einem Briten mit Bowler, der später von der Hollywood-Blondine Beatrice abgelöst wird. Mit viel Humor und eigenwilligen Schwarz-Weiß-Zeichnungen lässt Chwast die wunderbare Verserzählung zu neuem Leben erwachen.

Alice im Wunderland

Alice im Wunderland - David Chauvelle

Passend zum Kinostart von Tim Burtons neustem Augenschmaus präsentieren wir die Comicadaption von Alice im Wunderland. Das bildgewaltige Werk steht ganz in der Tradition des weltweit berühmten englischen Literaturklassikers aus der Feder Lewis Carrolls. Eine visuelle tour de force, die meisterhaft alle Genregrenzen sprengt und dabei eine einzigartige Poesie entwickelt. Fantasy, Märchen, Satire, bildgewordener Traum oder surrealistisches Spiel mit den Gesetzen der Logik? Alice' abenteuerliche Reise in die geheimnisvolle Welt des Wunderlands ist dies alles und noch viel mehr - nicht nur deshalb gehört der zeitlose Stoff in jede gut sortierte Comicbibliothek!

Rezensionen zu diesem Buch von:

Der Fremde

Camus' Roman wurde gleich nach seinem Erscheinen 1942 zur literarischen Sensation. Heute gilt er als einer der wichtigsten Texte des Existentialismus - kaum ein Französischschüler oder -student kommt um ihn herum. Jacques Ferrandez hat die Geschichte eines jungen Mannes, der eher aus Versehen einen Mord begeht, unter Verwendung des Originaltexts zu einer eindringlichen Graphic Novel gemacht.

In dem vielleicht bekanntesten Werk Camus' geht es um den jungen Franzosen Meursault im Algier der 1930er Jahre, der durch einen lächerlichen Zufall zum Mörder wird. Doch wichtiger als diese Tat ist die Haltung, die Meursault dem Leben gegenüber hat: Alles, was ihm geschieht oder was er tut, ist sinnlos, absurd. Der Tod seiner Mutter berührt ihn ebenso wenig wie der Heiratsantrag seiner Freundin oder der Mord, den er begangen hat. Selbst die bevorstehende Todesstrafe löst keine Reue in ihm aus. Erst als er schließlich die Absurdität seines Daseins akzeptiert, erkennt Meursault, dass der einzige Sinn des Lebens die Existenz selbst ist. Kaum ein Roman hat ganze Generationen von Lesern so beeinflusst wie Der Fremde.

Don Quixote

Don Quixote ist Weltliteratur. Jeder kennt den Ritter von der traurigen Gestalt und seinen Gefolgsmann Sancho Panza. Wer den Klassiker schon immer einmal lesen wollte, aufgrund des Seitenumfangs aber gezögert hat, der bekommt jetzt eine Alternative. Die Graphic Novel von Rob Davis hält sich eng an die Vorlage von Miguel de Cervantes. Kapitel für Kapitel wird die Geschichte des Adligen Alonso Quexana erzählt, der zu viele Ritterromane gelesen hat. Fortan nennt er sich Don Quixote de la Mancha. Auf seinem treuen Pferd Rosinante zieht er aus in ein witziges, sympathisches und verrücktes Abenteuer Als wäre dieser Roman nicht 400 Jahre alt, sondern funkelnagelneu. (The Times Literary Supplement)

Die drei Musketiere

Die drei Musketiere - Nicolas Juncker, Alexandre, d. Ält. Dumas

Mit seiner Adaption des großen Abenteuerromans "Die drei Musketiere" führt der französische Comiczeichner Nicolas Juncker vor, wie das Medium Comic mit scheinbar einfachsten Mitteln, mit reduziertem, aber umso präziser eingesetztem, Strich die ganze Bandbreite kleiner und großer Gefühle vermitteln kann: Die unfreiwillige Komik des jungen D Artagnan, politische Intrigen, die Schrecken des Krieges, der Kampf für die Gerechtigkeit und um die eigenen Moral - seinen Weg zum Musketier seiner Majestät. Diese Graphic Novel ist der Neuverfilmung des Stoffes, die im Herbst in 3D parallel in die deutschen Kinos kommt und mit großen Namen wie Orlando Bloom und Christoph Waltz aufwarten kann, durchaus ebenbürtig.

Der kleine Prinz

Der kleine Prinz - Antoine de Saint-Exupery

"Der kleine Prinz" des französischen Autors Antoine de Saint-Exupery ist ein Klassiker im besten Sinne: Seit über 60 Jahren fasziniert das moderne Märchen über Freundschaft und Menschlichkeit junge wie alte Leserinnen und Leser und übt eine ungebrochene Anziehungskraft aus. Ebenso poetisch wie Saint-Exuperys Erzählung ist die Comic-Adaption von Joann Sfar, einem der bekanntesten und profiliertesten französischen Comiczeichner der Gegenwart. Mit seinem feinen und unverwechselbaren Strich verleiht er der Geschichte Saint-Exuperys neue und faszinierende Bilder.
In Frankreich wurde der Band begeistert aufgenommen und 2008 im Rahmen des wichtigsten europäischen Comicfestivals in Angoulême als beste Graphic Novel für junge Leser ausgezeichnet.

Die letzten Tage der Menschheit

Die letzten Tage der Menschheit - Karl Kraus

"Die unwahrscheinlichsten Taten, die hier gemeldet werden, sind wirklich geschehen ... Die unwahrscheinlichsten Gespräche, die hier geführt werden, sind wörtlich gesprochen worden; die grellsten Erfindungen sind Zitate." (Karl Kraus, Vorwort zu "Die letzten Tage der Menschheit") Karl Kraus schrieb "Die letzten Tage der Menschheit" unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs zwischen 1915 und 1922. In den lose zusammenhängenden Szenen, die oft authentische Quellen nutzen, spiegelt sich die Absurdität, die menschlichen Abgründe, der Zynismus und die Brutalität dieses ersten modernen Krieges wider, eines Krieges, der mit Bajonetten anfing, in dessen Verlauf das Töten durch Giftgas, U-Boote, Panzer, Maschinengewehre und Flugzeuge erstmals eine großindustrielle Dimension bekam. Für die Graphic Novel wurden die wichtigsten Szenen ausgewählt und die Originaltexte behutsam angepasst. Karl Kraus erweist sich dabei auf erschreckende Weise hochaktuell.

Der Seewolf

Der Seewolf - Jack London, Riff Reb's

Der Klassiker von Jack London als grandiose Comic-Adaption!Nach einem Schiffbruch wird der etwas schöngeistige und wohlhabende Humphrey Van Weyden von dem Robbenschoner Ghost aus dem Meer gefischt. An Bord herrscht der brutale Kapitän Wolf Larsen, der Weyden, anstelle ihn an Land zu bringen, mit Gewalt als Küchenhilfe einsetzt. Für Larsen ist der einzelne Mensch nichts wert und dementsprechend behandelt er seine Besatzung. Doch nach und nach entwickelt der grobe, aber überaus intelligente Kapitän eine gewisse Wertschätzung für den gebildeten Humphrey.

Sandmann

Sandmann - Dacia Palmerino

Wer ist dieser grobschlächtige Coppelius? Und warum will der Physikprofessor Spalanzani der Gesellschaft unbedingt seine steife Tochter Olimpia vorstellen?
E.T.A. Hoffmanns böses Nachtstück 'Der Sandmann' ist eine fast 200-jährige Erfolgsgeschichte. Der geniale Schriftsteller der Romantik lässt darin einen Menschen wahnsinnig werden, weil er einen Automaten, die Olimpia, für einen Menschen hält: eine Verkehrung der Aufklärung, die mit dem 'Menschen als Maschine' die rote Linie überschritten hatte.
E.T.A. Hoffmann hat nicht alle Geheimnisse des "Sandmanns" preisgegeben. Der ilalienische Maler Andrea Grosso Ciponte aber macht sie ansichtig.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 28. Oktober 2015 um 11:48

Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits finde ich es großartig, dass auf diese Weise die Inhalte der Weltliteratur, meist der anspruchsvollen Literatur viel mehr unter die Leute kommen, andererseits ... werden nun noch weniger Leute die Originale lesen - aber denken, sie könnten mitreden - und es auch tun. Ist wahrscheinlich so wie mit dem Aufkommen der Filme .. !

katzenminze kommentierte am 29. Oktober 2015 um 18:06

Meinst du? Ich glaube, dass Graphic Novels - ob sie auf Klassikern basieren oder nicht - nur eine Nische bedienen. Allein der Preis: Die kosten minimum 20,-€. Und dann muss man ja im Gegensatz zum Film trotzdem noch was tun. Lesen. Schauen. Blättern. Wenn ich nur mitreden will hole ich mir lieber das original für ein paar Euro oder gratis bei Guttenberg.de oder ich schaue einen Film. Oder eine Youtube zusammenfassung. XD Alles entweder günstiger oder weniger aufwendig.

Suseliese dozierte am 28. Oktober 2015 um 11:57

Absolut genial!
Auch wenn ich persönlich nichts über die Welt der Buchstaben stelle, finde ich es super, dass gerade viele Klassiker oder Stoffe, die eher als schwere Kost gelten, von Künstlern mit einer neuen Perspektive versehen werden.

Das bringt vielleicht auch eher Jugendlich oder Leute, die sich an die sonst eher "sperrigen" Geschichten nicht so rantrauen würden, damit in Kontakt. Man wäre überrascht, wie viel Action in den alten Klassikern steckt.

Ich hab schon einige Ideen auf der Weihnachtsgeschenkeliste, um mal wieder coole Bücher zu verschenken :-)

MadameMim kommentierte am 28. Oktober 2015 um 11:59

Ich habe letztens "Huck Finn" als Comic gesehen und war total begeistert. Dann habe ich allerdings festgestellt, dass die Story auch auf modern getrimmt wurde...mit Handys, Disco usw. Das hat meine Freude etwas gedämpft.

westeraccum kommentierte am 28. Oktober 2015 um 12:17

Das brauche ich nicht, ich lese lieber richtig.

Brocéliande kommentierte am 28. Oktober 2015 um 12:35

Sehr interessanter Artikel, ich wusste gar nicht, dass so viele Klassiker der Weltliteratur in dieser Form erschienen sind! Mir geht es aber auch so, dass ich eher zum "klassischen Buch" tendiere - ausser beim neu erschienenen Asterix-Band: Der interessiert mich auch ;)

Miss.mesmerized kommentierte am 28. Oktober 2015 um 13:08

nicht zu vergessen, die Graphic Novel, die zum Klassiker wurde: "Persepolis", für mich einer der besten Beiträge zum Thema Iran.

wandagreen kommentierte am 28. Oktober 2015 um 13:21

Guck ich mir mal an! Danke für den Hinweis, Miss.

BluesatSix kommentierte am 28. Oktober 2015 um 13:30

Muss das wirklich sein ? Ich brauche keine bunten Bildchen wenn ich ein gutes Buch lese ,aber wenn es gefällt, jeder kann ja frei entscheiden was er kauft.

katzenminze kommentierte am 29. Oktober 2015 um 18:23

Das täuscht. Die sind meistens nicht bunt. Nur aussen. ;) Aber, mal im ernst: 90% der Graphic Novels die ich gelesen habe sind inhaltlich auf dem Niveau eines verdammt guten Romans. Das darf man nicht unterschätzen. Und auch von der Gestaltung her nicht mit schnöden Comics zu vergleichen. Da steckt viel mehr Können und Herzblut drin. Klar, Geschmackssache bleibt es trotzdem aber "bunte Bildchen" ist wirklich nicht das richtige Wort dafür.

kommentierte am 28. Oktober 2015 um 16:45

Ich lese lieber die Bücher im Original und nicht als Comic.

Wobei ich das "verarbeiten" insofern nicht schlecht finde, denn so haben Comic-Fans auch guten Zugang zu toller Literatur.

Heinz60 kommentierte am 28. Oktober 2015 um 17:24

Leider geht bei Comics zuviel der Geschichte verloren. Von der Fantasie der Leser abgesehen, die verloren geht, trimmen die meisten Zeichner die Bücher etwas zu neuzeitlich auf.

Birte kommentierte am 28. Oktober 2015 um 21:05

Ich kann den Comics / Graphic Novels durchaus etwas abgewinnen - wenn ich den Zeichenstil mag. Mir ist klar, dass ich dann nicht das Original lese, sondern eine Adaption, aber einen Eindruck vom Werk bekommt man dann doch, wenn sich der Text am Original orientiert (wie z.B. bei der Umsetzung von Marcel Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit").

Flix geht da ja bewusst einen anderen Weg und überträgt den klassischen Stoff in unsere Zeit - das wird dann etwas ganz eigenständig, ist aus meiner Sicht aber auch sehr spannend, weil das Original noch klar erkennbar ist. Neben dem erwähnten Faust fand ich auch seine Umsetzung von Don Quixote sehr gelungen (Erstveröffentlichung als Fortsetzungscomic in der FAZ).

Patrick A. Geberth kommentierte am 29. Oktober 2015 um 01:09

Ein toller Artikel - es gibt so viele tolle, lesenswerte Bildgeschichten zu entdecken, da gibt es noch viele weitere Literaturklassiker, die als Graphic Novel neu erzählt wurden, aber auch etliche originale Geschichten, die von der Qualität der Story nicht minder hochwertig sind.

hobble kommentierte am 29. Oktober 2015 um 06:28

Manche Comics sind zwar nicht schlecht; ich bevorzuge aber die Originale

Susi kommentierte am 29. Oktober 2015 um 07:23

Interessant. Wußte ich gar nicht.

callunaful kommentierte am 29. Oktober 2015 um 07:51

Vom Cover her kenne ich die meisten oben genannten Comics. Selbst gelesen habe ich aber leider nur "Der Sandmann", ein Klassiker der auch zu meinen Liebsten zählt. Die Comicumsetzung fand ich leider nicht sooo gelungen. Hat mir nicht so ganz zugesagt. :/

Karin L. kommentierte am 29. Oktober 2015 um 08:53

Hier sind einige Graphic Novels dabei, die mich wirklich sehr interessieren! Werde ich mir sicherlich in der nächsten Zeit etwas näher ansehen. :)

Lily911 kommentierte am 29. Oktober 2015 um 14:09

Fantastisch! Wie schön, dass es auch Literatur für die Comic Leser gibt! So macht Literatur nur mehr Spaß! ☺

buecherwurm1310 kommentierte am 29. Oktober 2015 um 14:10

Da ich nicht unbedingt ein Comic-Fan bin, ist das Thema für micht nicht so interessant.

katzenminze kommentierte am 29. Oktober 2015 um 18:27

Super! Da wandern sicher ein paar auf meine Wunschliste. Die Cover sehen ja schonmal vielversprechend aus. <3

Aber dass es einen definitiven Unterschied zwischen Comic und Graphic Novel gibt, scheinen die Meisten leider überlesen zu haben...

Sari93 kommentierte am 29. Oktober 2015 um 19:28

Hey, ich kenn den Unterschied leider auch nicht, kannst du ihn mir erklären? Ich weiß google gibt es auch, aber manchmal sind dier Erklärungen schöner :)

Sari93 kommentierte am 29. Oktober 2015 um 19:27

Auch schön ist der Zauberer von OZ auch von dem Zeichner, der Alice im Wunderland gezeichnet hat.

Pink Anemone kommentierte am 30. Oktober 2015 um 16:10

Da ich mich noch nie sonderlich für Comics interessiert habe, kann ich auch diesem derzeitigem Hype Klassiker in Comics zu verpacken, nichts abgewinnen. Ist zwar gut und schön, wenn man einen Klassiker so unter die Leute und somit auch unter die Jugendlichen bringen will, aber ist dafür wirklich ein Comic notwendig? Ein Klassiker ist ein Klassiker und soll auch als solcher gelesen werden, denn als Comic geht so Einiges verloren.

Aber jedem das seine. Für mich ist das jedefalls nix *g*

parole kommentierte am 31. Oktober 2015 um 07:39

Bei "Alice im Wunderland" finde ich es nicht schlecht, ansonsten bin aber eher für die Originalen.

Persuasion kommentierte am 31. Oktober 2015 um 17:06

Darf man einen Klassiker als Graphic Novel umsetzen? Das ist eine kontrovers diskutierte Frage, bei der heute dieselben Argumente angeführt werden wie beim Aufkommen des Films. Auch damals sahen manche den Untergang der (Lese)Kultur voraus. Rückblickend weiß man: Verfilmungen haben das Buch nicht verdrängt, machen oft neugierig auf das Original und sind - wenn sie wirklich gut sind - eine Bereicherung. Warum also nicht den Graphic Novels dieselbe Chance einräumen? 

nikolausi kommentierte am 01. November 2015 um 18:36

Mir fällt spontan Robinson Crusoe ein.