Rezension

kein Thriller

Wenn sie lügt -

Wenn sie lügt
von Linus Geschke

Bewertet mit 4 Sternen

 

Das Buch „Wenn sie lügt“ von Linus Geschke ist die Geschichte einer Clique junger Leute und handelt im Jahr 2004. Da sind die Protagonisten Norah und Goran. Die beiden verbindet eine enge freundschaftliche Beziehung. Die Clique um Norah und Goran verbringt ihre Freizeit in Waldesroda, einem kleinen fiktiven Dorf in Thüringen. Die jungen Leute treffen sich in ihrer Freizeit gewöhnlich an ihrem Rückzugsort, einer Lichtung des umliegenden Waldes. Insofern passt das Cover hervorragend zur Geschichte.

Es ist ein eher langweiliges Leben, das ihre Höhepunkte in Scheunenfeten findet. Man kennt sich und hin und wieder bilden sich engere freundschaftliche Beziehungen. Auch Norah und Goran verstehen sich ausgesprochen gut, aber es kommt zu keiner intensiveren Beziehung. Als Norah sich in den vier Jahre älteren  David verliebt,  zerbricht die vertraute Clique. David will sich nicht in die Clique integrieren und begeht schließlich ein brutales Verbrechen. Er tötet auf einem abgelegenen Parkplatz ein Pärchen das nicht zur Clique gehört. Die grausame Tat erschüttert die gesamte Dorfgemeinschaft. Schließlich wird Norah sogar als Mittäterin verdächtigt und als Freundin eines Mörders beschimpft. Nach der Tat verschwindet David spurlos und scheint bei der Flucht über die Ostsee ertrunken zu sein. Norah und Goran verlieren sich schließlich aus den Augen. Goran zieht nach Berlin und Norah vorübergehend nach Dresden.
Fast zwanzig Jahre später tauchen an Norah gerichtete bedrohliche Briefe auf, die den Anschein erwecken, von dem totgeglaubten David zu stammen.
Norahs Mutter die schon immer eine  besondere Sympathie für Goran hegte, erinnert an die frühere freundschaftliche Beziehung zu ihrer Tochter und bittet ihn, ihrer Tochter beizustehen. Goran kommt zurück und allmählich lebt die alte Freundschaft wieder auf. Goran macht sich an die Aufklärung und versucht, den Briefeschreiber zu ermitteln. Doch Norah scheint ihm bedeutende Ereignisse während seiner Abwesenheit zu verheimlichen und lässt ihn schließlich an den Wahrheitsgehalt ihrer Erzählungen zweifeln.

 

Die Geschichte liest sich anfangs wie eine Teenager Lovestory  aus einem Jugendroman.  

Über die Hälfte des Buches plätschert die Geschichte ohne Nervenkitzel dahin. Zugegeben, es ist eine äußerst mysteriöse Geschichte, die mich als Leser animierte, das Buch immer weiterzulesen, aber wirklich spannend wird das Buch erst zum unerwarteten Ende.  

An einen Thriller erinnert mich das Buch jedenfalls nicht. Zu sehr überwiegen die Beziehungsgeschichten der Jugendlichen aus dem Jahr 2004.

Störend fand ich auch die ständigen Rückblenden, die den Lesefluss hemmen. Auch die Fakten der Kriminalstatistiken fand ich überflüssig.

 

Der Schreibstil des Buches ist ansonsten flüssig und die Geschichte ist durchaus spannend, aber es gehört meiner Meinung nach nicht in die Kategorie „Thriller“.

Ich gebe „Wenn sie lügt“ vier Sterne aufgrund der Milieubeschreibungen aus dem Frühling 2004  und für die Charakterisierung der Protagonisten.