Rezension

4. Band der Bodenstein/Kirchhoff-Reihe

Schneewittchen muss sterben - Nele Neuhaus

Schneewittchen muss sterben
von Nele Neuhaus

Bewertet mit 4 Sternen

Tobias Sartorius kehrt nach Hause zurück - nach zehn Jahren Abwesenheit, doch auf ihn wartet kein herzlicher Empfang in seinem Heimatdorf, nein, pure Verachtung schlägt ihm entgegen, denn die letzten zehn Jahre seines Lebens verbrachte der mittlerweile 30-jährige Tobias wegen Mordes im Gefängnis. Vor zehn Jahren verschwanden zwei junge Frauen aus seinem Umfeld, eine war seine Freundin gewesen und sie tauchten beide bis zum heutigen Tag nicht mehr auf. Auf Grund von Indizienbeweisen wurde Tobias der Prozess gemacht und er verurteilt - doch was hat er wirklich damals getan? Er selbst behauptet, sich an die besagte Zeit nicht erinnern zu können.

 

Mit Tobias kehrt Unruhe in das Dorf ein und kurz darauf wird eine ältere Frau von einer Autobahnbrücke gestoßen. Sie überlebt schwer verletzt, der Täter entkommt. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei der Frau um die Mutter von Tobias handelt. Wer trachtet ihr nach dem Leben? Nach der Verurteilung ihres Sohnes zerbrach ihre Ehe und sie nahm nach der Scheidung wieder ihren Mädchennamen an, um ein möglichst unerkanntes Leben zu führen - doch nicht unerkannt genug. Dieser Mordanschlag ruft Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff auf den Plan, denn diese nehmen die Ermittlungen auf.

 

Obwohl es sogar einen Zeugen gab, ist der Täter nicht zu ermitteln. Viele haben, auf Grund des verurteilten Tobias, ein  Motiv, doch alle ein Alibi. Deckt das ganze Dorf den Täter? Dann verschwindet ein weiteres junges Mädchen, eines, das einem der vorherigen, noch immer vermissten Opfer, fast zum Verwechseln ähnlich sieht. Die Zeit drängt, denn auch sie läuft Gefahr, für immer zu verschwinden. Was steckte wirklich hinter dem Verschwinden der beiden Mädchen von vor zehn Jahren und wird es diesmal gelingen, wenigstens das letzte Mädchen zu retten?

 

 

4. Band der Bodenstein/Kirchhoff-Reihe! Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Im Besonderen hat mir hier gefallen, wie die Ereignisse sich mit den Geschehnissen von vor zehn Jahren verknüpfen und wie schnell klar ist, dass die Ermittler erst die damaligen Taten aufklären müssen, um überhaupt eine Chance zu haben, hinter das Geheimnis der laufenden Ermittlungen zu kommen. Jedoch muss ich gestehen, dass mich der Plot nicht voll und ganz überzeugt hat, ich hätte mir hier, gerade zum Schluss, durchaus eine andere Wendung gewünscht. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Noch immer bin ich ein großer Fan von Pia Kirchhoff, die mir mit jedem Buch immer sympathischer wird, was ich allerdings von Oliver von Bodenstein so nicht behaupten kann, irgendwie werde ich mit diesem einfach nicht warm. Den Schreibstil empfand ich als sehr mitreißend erarbeitet, sodass ich mich förmlich an das Buch gefesselt gefühlt habe. Auf die weiteren Bände der Reihe bin ich schon sehr gespannt.