Rezension

Anthony Ryan hat es einfach drauf! ^-^

Das Lied des Wolfes - Anthony Ryan

Das Lied des Wolfes
von Anthony Ryan

Bewertet mit 4 Sternen

Zuerst muss ich meine eigene Legende schreiben. Und dafür brauche ich einen Gegenspieler, einen Bösewicht.
Seite 359

Inhalt

Vaelin al Sorna ist zurück! Er ist eine Legende und der Vertraute der Königin, hat die schlimmsten Kriege überlebt und alles, wonach er sich sehnt ist Frieden. Doch die Gerüchte über die Stählernde Horde, die über das Meer zu kommen droht, sind alles andere als friedlich. Ihr Anführer hält sich für einen Gott und will einfach alles. Als Vaelin erfährt, dass Sherin, die Frau, die er einst geliebt hat, in Gefahr ist, bleibt ihm keine Wahl – er muss erneut in den Krieg ziehen und für das kämpfen, was er liebt. An seiner Seite sind alte Vertraute und neue Freunde. Doch der Gegner scheint unbezwingbar und Vaelin hat sein Lied des Blutes verloren …

Meinung

Als riesiger Fan der Rabenschatten Trilogie war ich Feuer und Flamme, als es hieß, es würde ein neues Buch über Vaelin al Sorna geben! Tausend Dank an vorablesen.de und Hobbit Presse, dass ich dieses Buch bereits lesen und mich neu in die ganze Welt verlieben durfte! ♥
Das Cover passt perfekt in die Reihe und der Leser darf sich auf 557 Seite tiefte High Fantasy freuen.

Der Einstieg des Buches wird nicht von Vaelin erzählt, sondern von Luralyns, der Schwester Kehlbrand der gleich zu Anfang der Geschichte als Anführer der Stählernden Horde bezeichnet wird. Sie erzählt ihren Werdegang und den ihres Bruders, als Kinder eines Volkes, das sich mit Nomaden vergleichen lässt. Kehlbrand wird nach dem Tod seines Bruders zum Anführer, vereint nach und nach die Stämme unter sich und bricht mit den alten Gesetzen. Und Luralyn steht an seiner Seite, bis sie sieht, zu was für einem Menschen ihr Bruder wird.

„Wie kann man einen Mann lieben, der die halbe Welt in Blut gebadet hat?“
Seite 11

Dann folgt Vaelin. Noch immer ist er Herr des Turmes, hat jetzt ein jungen Mädchen, dass ihn Onkel nennt an seiner Seite und sorgt so gut er kann für das, was ihm an Familie und Freunden geblieben ist. Doch bald schon muss er sich im Kampf einer Horde Sklavenhalter stellen. Unter den Befreiten ist auch Amrun, ein Mann, der ihm zum Freund wird und dem prophezeit wurde, dass es ihm an Vaelins Seite gelingen wird die verlorenen Kinder seines Volkes wieder zu finden. Erst will Vaelin nicht mit ihm reiten, doch dann erreicht ihn die Nachricht, dass Sherin in großer Gefahr schwebt und er sammelt seine Gefährten zum Aufbruch.

Darunter auch Northan, den wir als seinen Gefährten aus der Rabenschatten-Trilogie kennen und der dem Alkohol verfallen ist. Außerdem schleicht sich seine Nichte heimlich mit und wird sein Lehrling, dazu ein ehemaliger Schurke, der Goldschmied, den wir ebenfalls aus den Rabenschatten Büchern kennen und Erlin der ehemalige Unsterbliche. Ohne Erlaubnis ihrer Königin, brechen sie auf, um herauszufinden, was es mit der Bedrohung durch die Horde auf sich hat.

Wir wandeln gemeinsam unter einem geteilten Himmel auf einer geteilten Erde. Und sollten unsere Herzen genauso teilen wie diese Welt.
Seite 299

Der Schreibstill ist großartig! Ohne große Beschreibungen und Längen und doch genauso, dass man sich mitten in die Szene hineinversetzt fühlt. Die Figuren werden nach und nach eingeführt, hier und da gab es bei mir Schwierigkeiten die Verhältnisse genau zuzuordnen, da hätte ich mir von dem anhängenden Personenverzeichnis mehr erhofft. Trotzdem gelingt der Einstieg in die Geschichte schnell und es ist sofort fesselnd und spannend. Ich mag die Charaktere sehr und wie sie zusammen agieren. Nortah und Vaelin haben beide viel verloren und gehen ganz unterschiedlich damit um.

Der Vaelin Al Sorna aus den Legenden hätte eine solche Überzahl wohl kaum als Herausforderung betrachtet, der echte war aber zum Glück nie der Versuchung erlegen, an seine eigene Legende zu glauben.
Seite 189

Das einzige, was mich wirklich an dem Buch gestört hat ist, dass die Kenntnisse der Rabenschatten Trilogie so sehr vorausgesetzt wurden, besonders was Figuren angeht. Die Trilogie ist 2017 erschienen, 2018 habe ich sie gelesen und auch, wenn ich mich an Grundzüge erinnere, so hat es nicht gereicht, um dieses Buch vollständig zu verstehen. Das hätten ein paar Seiten „Was bisher geschah“ leicht ändern können und ich fand es sehr schade, denn ein ReRead von drei Bänden mit jeweils über 500 Seiten gestaltet sich auf die Schnelle etwas schwierig. So konnte ich leider nicht ganz eintauchten, mich nicht für jede Figur so sehr begeistern, wie ich es mit dem gesamten Wissen der letzten drei Bände im Kopf getan hätte. Auf jeden Fall macht es Lust, die ersten drei Bücher nochmal zu lesen ^-^

Wenn ihr nach zwei Tagen nicht aus dieser furchterregenden Stadt zurückgeht seid, dann komme ich und rette euch. Seite
116

Fazit: Ich liebe das Buch sehr, tolle High Fantasy mit klassischen Mustern, sympathische Charaktere, mit denen man mitfiebert, ein Hauch Fantasy und ganz viel Epos, super ausgebautes Setting und eine spannende Handlung. Das Ende ist super fies, ich brauche bitte bitte dringend mehr!