Rezension

Berechtigter Hype

Thirteen -

Thirteen
von Steve Cavanagh

Bewertet mit 5 Sternen

Der junge Strafverteidiger Eddie Flynn ist ein engagierter Mann, der sich auch für den sprichwörtlich kleinen Mann einsetzt. Nun soll er aber Amerikas berühmtesten Mordverdächtigen verteidigen. Für den Schauspieler Bobby Solomon, der seine Frau und ihren Geliebten getötet haben soll, sieht es sehr schlecht aus, denn forensische Beweise sprechen klar gegen ihn – und dennoch nimmt Flynn das Mandat an. Parallel dazu lernt man Joshua Kane kennen, einen Mann, der keinen Schmerz spürt und seit Jahren einen sehr speziellen Plan verfolgt. Und ausgerechnet der Täter sitzt in der Jury.

Der Plot klang schon extrem ansprechend und so viele Leser haben das Buch empfohlen. Also musste ich das Buch einfach haben und Befürchtungen, dass der Hype vielleicht völlig überzogen ist, haben sich nicht bestätigt. Mich hat das Buch einfach extrem gefesselt, so sehr, dass ich es kaum mehr aus den Händen legen wollte oder konnte. Es war einfach sehr spannend, kurzweilig und einfach clever und vor allem mal richtig innovativ. Dieser brutale, effiziente und hochintelligente Serienmörder ist eine Nummer für sich und ich habe noch kein ähnlich gelagertes Buch gelesen. Das fand ich einfach super gemacht und von Anfang bis Ende stringent durchgezogen. Es gibt keine offenen Fragen und das auch das Ende hat mich überzeugt. Auf die Idee den Täter in die Jury zu setzen muss man ja erst einmal kommen und das Ganze dann auch noch recht authentisch umzusetzen – das ist dem Autor aus meiner Sicht extrem gut gelungen.

Das Buch spielt zwar viel im Gerichtssaal, jedoch muss sich niemand sorgen, dass es zu sehr ins juristische Kleinklein abschweift. Ganz im Gegenteil, denn sowohl im Gerichtssaal, als auch außerhalb geht es einfach unheimlich ab – bis auf ganz wenige Längen, die jedoch vor allem den Charakter Flynn greifbarer machen. Von Seite eins an kam ich auch sehr gut mit dem eingängigen Schreibstil zurecht und ich hatte – trotz extrem hohem Lesetempo – nie ein Problem – ganz im Gegenteil. Neben der Handlung sind auch die Charaktere so gestaltet, dass man direkt ein Bild vor Augen hat und quasi ein Film vorm inneren Auge abläuft. Dazu wechseln die Perspektiven zwischen Flynn und Kane ständig, die Kapitel sind mehrheitlich kurz und all die kleinen Cliffhanger machen es kaum möglich mit dem Buch zu pausieren. Zurücklehnen und sich einfach dem Leserausch hingeben – das ist bei diesem Pageturner ganz einfach. Und dass, obwohl man als Leser quasi von Beginn an schon so viel weiß. Aber eben doch weniger, als man die ganze Zeit vermutet…Überraschungen und Wendungen gibt es on top.

Die Vorgänger hatte ich nicht gelesen (werde ich bestimmt nachholen!) und dennoch gab es keinerlei Verständnisprobleme. Der Einstieg mit diesem Band ist auf jeden Fall möglich, aber wenn die Vorgänger auch nur halb so gut sind, dann sollte man vielleicht wirklich der Reihe nach zu lesen.
Ich empfehle den Thriller sehr gerne weiter! Das Buch hat eine Chance auf das Jahreshighlight.