Rezension

Bis zum nächsten Mal!

Man sieht sich -

Man sieht sich
von Julia Karnick

Man sieht sich ein Roman von Julia Karnick (dtv)

Trennte er sich wegen Frie?

„Tu nicht so, als müsstest du darüber nachdenken“, zischte Swantje.

Aber das musste er tatsächlich.

Ja, Frie hatte etwas zu tun damit, dass er gerade eines dieser Gespräche führte, die man anscheinend früher oder später zu führen hatte, sobald man kein Kind mehr war. Offenbar gehörte es zum Erwachsensein dazu, andere zu verletzen, und auf einen bestimmte Weise war das schwerer, als wenn man der war, dem wehgetan wurde, fand Robert. S.110

Friedericka und Robert, eine Geschichte, (fast) ein Leben lang; in Abbild der Zeit, der sich verändernden Lebensphasen und damit verbundenen unterschiedlichesten Empfindungen sowie Wahrnehmungen.

Julia Karnick schreibt einfühlsam und bewegend. Sie trifft den richtigen Ton und schickt ihre Protagonisten mit fortschreitenden Lebensalter durch authentische Situationen. Ich, als Leser habe mich den beiden Hauptfiguren sehr nah gefühlt und dank des tollen Schreibstils bewegende Einblicke in deren Leben und Gefühlswelt bekommen. Man taucht in ein Wechselbad der Gefühle ein und empfindet mit Robert und Frie bis zum Ende. Beide Figuren bekommen eine Stimme keiner kommt zu kurz. Somit ist die Erzählung ausgewogen, ein Auf und Ab, nie langweilig und doch leicht kompliziert. Doch gerade dies macht ihren Reiz aus. Das Leben wie es so spielt...

Fazit: Eine wirklich tolle, herzerwärmende Geschichte, ein passendes Cover und ein toller Titel.

Letztendlich kann doch alles so einfach sein in dieser verzwickten Welt.

Danke für die wundervollen Lesemomente!