Rezension

Ohne Getöse

Man sieht sich -

Man sieht sich
von Julia Karnick

Bewertet mit 5 Sternen

Man sieht sich

Frie und Robert lernen sich kennen, als Robert neu an Fries Schule kommt. Sie freunden sich an, aber irgendwie ist da mehr zwischen ihnen, was sie aber nicht gleichzeitig wahrnehmen. Immer wieder kreuzen und verlieren sich ihre Wege, miteinander geht nicht, aber dauerhaft ohne klappt auch nicht.

Geschrieben wurde das Buch von Julia Karnick. Dies ist das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe. Ihren Debütroman „Am liebsten sitzen alle in der Küche“ kenne ich noch nicht, er steht aber jetzt in meinem Wunschregal.

Eingeteilt ist das Buch in relativ lange Kapitel. Chronologisch wird von 1988 bis 2023 mit Zeitsprüngen das Leben von Frie und Robert erzählt.

Ich habe erst einen Augenblick gebraucht, um mit dem Erzählstil von Julia Karnick warm zu werden. Dann konnte ich das Buch aber nicht mehr aus der Hand legen. Ich bin selbst nur unwesentlich jünger als Robert und Fri, auch ein Jugendlicher der 90 er. Vieles konnte ich vom Zeitgeist so gut nachfühlen. Wie schon das Cover macht das ganze Buch kein Getöse. Es wird ruhig und teilweise recht langsam erzählt. Mich hat Julia Karnick damit voll eingefangen. Besonders auch die reifen Charaktere von Frie und Robert mochte ich sehr. Schade, dass ich mich jetzt von ihnen verabschieden muss.

Ganz klare Leseempfehlung von mir!