Rezension

Blumen und Briefe

Der Blumensammler
von David Whitehouse

Bewertet mit 4 Sternen

1983: Peter Manyweathers ist der Inhaber einer kleinen Putzfirma und in seiner Freizeit gern in der Bibliothek. Eines Tages fällt ihm in einem Buch ein alter Brief in die Hände, in welchem ein junger Student seiner Angebeteten von sechs außergewöhnlichen Blumen erzählt. Peter ist wie elektrisiert - er, der keine Hobbys besitzt, macht sich anhand des Briefes auf den Weg, weltweit die seltensten und ungewöhnlichsten Blumen zu suchen.
Gegenwart, 30 Jahre später: Professor Cole, ein Meeresbiologe, stirbt beinahe in seinem Einmannunterwassertauchboot. Der Wal, dem er sein Leben verdankt, trägt in seinem Magen ein Geheimnis herum: Die Blackbox des verschollenen Fluges M570.
Ebenfalls Gegenwart: Dove hat sein ganzes Leben lang darunter gelitten, ein Waise zu sein - und unter seinem Namen natürlich. In letzter Zeit quälen ihn dazu schreckliche Kopfschmerzen, aus denen Erinnerungen eines anderen Lebens steigen ...

Drei Handlungsstränge, die auf den ersten Blick nichts miteinander gemein haben, und doch verwebt sie Whitehouse zum Schluss zu einem gekonnten Ganzen. Ich mochte die Geschichte, auch wenn mich ein paar Dinge gestört haben. Das Foreshadowing zum Beispiel, das immer eingeblendet wurde, sobald Doves Kopfschmerzen begannen. Auch, dass nie geklärt wurde, was mit Peters Assistentin passierte oder wie diese Gedankenübertragung möglich war. Irgendwo in der Mitte gab es ein paar Längen, doch der Schluss konnte wieder sehr punkten, wobei ich mir über diese Schließung des Kreises mit Professor Coles Involvierung nicht ganz im Klaren bin - soll ich begeistert sein oder es als den endgültigen Abschuss ins zu sehr Unwahrscheinliche verbuchen? Trotzdem ein interessantes, unterhaltsames Buch.