Rezension

Das Cover ist nicht pink, sondern MAGENTA, okay?

Das Tal - Season 1, Das Spiel
von Krystyna Kuhn

Bewertet mit 4 Sternen

In diesem Buch geht es um Julia Frost, die gemeinsam mit ihrem Bruder Robert auf dem Grace College, das sich in einem Tal befindet und abgeschieden von Zilivilisation, einen Neuanfang wagt. Schon am ersten Tag auf dem College erhält sie eine mysteriöse SMS von einem Unbekannten, der sich selbst loa.loa nennt. In dieser SMS wird sie zu einer Party im Bootshaus am See eingeladen. Doch wie kann das sein? Niemand kennt Julias Handynummer. Woher hat loa.loa bloß ihre Nummer? Und wer ist eigentlich loa.loa? Die Lage spitzt sich zu, als bei der besagten Party Robert beobachtet, wie ein Mädchen von der Klippe in den See springt und nicht mehr wieder auftaucht. Und obwohl ihm niemand glaubt, ist am nächsten Morgen tatsächlich ein Mädchen verschwunden. Nur das dieses Mädchen querschnittsgelähmt ist und in einem Rollstuhl sitzt...
Und Jungs, lasst euch nicht von diesem Pink abschrecken. Dieser Jugendroman ist durchaus auch für Jungs und Männer lesenswert. Es handelt sich hierbei um eine Art Jugendthriller. Vielleicht erleichtere ich ja eure Entscheidung, wenn ich sage, dass das kein Pink ist. Das ist MAGENTA, okay?
Um das College und das gesammte Tal ranken sich die ganze Zeit über Mysterien und Geheimnisse. Aber ebenso verhällt es sich mit den Hauptpersonen Julia und Robert. Ihnen ist irgendetwas in der Vergangenheit zugestoßen, dem man allerdings erst am Ende des Buches auf die Spur kommt. Die Geschichte an sich ist in diesem Roman abgeschlossen. Dennoch hat man das Gefühl, dass es da noch viel mehr Geheimnisse zu lüften gibt. Vor allem der Epilog macht Lust auf mehr. Die Story war durchgehend spannend. Auch wenn ich die Lösung am Ende eher als unbefriedigend und platt empfand, hat mir der Roman insgesamt gut gefallen. Die Charaktere haben alle individuelle Eigenschaften. Robert der ganz anders denkt als ein normaler Mensch und ein Mathegenie ist (irgendwie wird man ganz neidisch auf ihn). Julia verhält sich ein wenig merkwürdig, aber es passt zur Geschichte und wenn man die Hintergründe kennt, kann man es auch etwas nachvollziehen.
Etwas gestört hat mich, dass die Studenten alles auf eigene Faust erforscht haben ohne die Polizei über ihre Ergebnisse in Kenntnis zu setzen, was doch jeder normaler Mensch tun würde. Aber ob dann die Geschichte so verlaufen wäre wie sie sollte?
Außerdem ist mir ein Druckfehler auf den Seiten 164 und 165 aufgefallen: Dort sind einige Buchstaben fett gedruckt, was sehr stark ins Auge stach. Ist das bei euch auch so gewesen?
Wie schon gesagt. Hundertprozentig konnte mich das Buch nicht überzeugen, aber insgesammt ist es ein gelungener Roman, der Lust auf mehr macht (ganz wichtig bei so einer langen Reihe!).