Rezension

Das Internet, die Achillesferse der modernen Gesellschaft

Systemfehler -

Systemfehler
von Wolf Harlander

Bewertet mit 4 Sternen

          „Systemfehler" habe ich als Hörbuch erleben dürfen. Gleich zu Beginn nahmen mich im Prolog die Worte gefangen, machten mir die Bedrohung durch das Internet mehr als deutlich. So ähnlich heißt es:
Für das Ende der Zivilisation braucht es keine Bomben. Am Anfang vom Ende steht eine Computertastatur. Mit einem Tastenklick wird der Virus auf die Reise geschickt und bringt Chaos, Tod und Zerstörung...

Wolf Harlander versteht es eindrucksvoll in seinem Werk „Systemfehler“ den immensen Einfluß des Internets auf unser Leben zu beschreiben. Mit dem Ausfall der digitalen Netzwerke ist von einem Moment zum anderen nichts mehr wie vorher. Die Lebensadern wie Verkehr, Wasser- Energieversorgung, Gesundheits- und Finanzwesen, Kommunikation – kurz die gesamte Infrastruktur, werden abrupt abgeschnitten. Es beginnt mit Stromausfall im Klinikum Hamburg Eppendorf, wenig später schalten sich alle Geräte auf der Intensivstation ab. Viele Patienten sterben.
Das gesamte Land versinkt im Chaos. Es weitet sich aus auf andere europäische Länder, vor allem Frankreich, Österreich, Italien. Anhand der Personen zeigt der Autor auf, wie die Misere im Laufe der kurzen Zeit bewältigt wird...

Ich habe „Systemfehler“ in der Hörbuchversion erlebt durch einen ausgezeichneten Sprecher. Uve Teschner gelang es hervorragend, den unterschiedlichsten Menschen (männlich, weiblich, Kind) seine Stimme zu leihen und ausdrucksstark durch das Geschehen zu führen. Er machte für mich das Hörbuch durch seine Charakterisierung der handelnden Personen zu einem Erlebnis.
Zu meinen Kritikpunkten – manches erscheint mir unlogisch, zu arglos (Claudia steigt bei Stromausfall in den Aufzug, für die Uniklinik gibt es für die Intensivstation und andere Bereiche keine Notstromaggregate?), zu schnell abgehandelt, klischeehaft, zu viele Nebenschauplätze.

Trotz allem wurde ich gut unterhalten und ich hoffe, dass das Geschehen dystopisch bleibt.

Ich bewerte mit vier von fünf Sternen und gebe meine Empfehlung.