Rezension

Das war anstrengend!

Miroloi - Karen Köhler

Miroloi
von Karen Köhler

Die Autorin hat eine Welt erschaffen, die sich auf eine einzige Insel bezieht. Man weiß nicht, wo sie liegt. Aber man weiß durch Händler, dass es außerhalb der Insel fortschrittlicher und moderner zugeht. 

Die Erschaffung dieser Welt wirkte auf mich sehr abstrus. Die Autorin hat sich an (uns in der Realität bekannten) verschiedenen (teils vergangenen) Gesellschaften, Kulturen und Subkulturen bedient, um ihre eigene Welt zu schaffen. 

Es entstand ein strenges Patriarchat, das von allen hingenommen wird. Alles wird vorgegeben, freie Entscheidungen gibt es nicht, Unterdrückung ist an der Tagesordnung. Es gibt auch keine Anflüge von Feminismus oder Emanzipation. Es gibt eine Religion, die ein Mix aus unseren Weltreligionen und einigen Sekten zu sein scheint. 

Usw. 

Im Prinzip eine gute Idee. Aber die Welt wird gefühlt nur anhand von Aufzählungen und Aneinanderreihungen beschrieben. Wie eine betriebliche Anleitung, weniger wie eine Geschichte, die erzählt wird. Es wirkte alles zu konstruiert, die Leichtigkeit hat mir gefehlt. Dadurch konnte ich keine Beziehung zu der Protagonistin oder anderen Figuren aufbauen. 

Der Schreibstil wirkte auf mich teilweise zu plump, zu salopp, oder auch zu gewollt in Bezug auf Unschuld und Naivität. Und es war mir zu gegensätzlich: Manchmal war es kindlich naiv und dann wieder rotzig vulgär. Passte im Verhältnis nicht zueinander. Schlichtweg mochte ich den Ausdruck nicht. Zudem wurde etliches wiederholt. 

Vieles hat für mich nicht funktioniert oder war unlogisch. Das war einfach nicht mein Buch.