Rezension

Das Wesen

Das Wesen - Arno Strobel

Das Wesen
von Arno Strobel

Bewertet mit 3 Sternen

Das Wesen

Wie auch schon bei der Trakt wird die Geschichte in sehr hohem Tempo erzählt. Durch die beiden Zeitebenen 1994 und 2009 erzeugt der Autor durch die kurzen Kapitel eine extreme Spannung,jedes Kapitel endet quasi mit einem Cliffhanger. Daher liest sich der Roman extrem schnell, man verschlingt die Seiten geradezu ... um am Ende dann aber doch etwas unbefriedigend zurückzubleiben.

Es geht um ein ausgetüfteltes Psychoduell zwischen Dr. Lichner und dem Kriminaloberkommissar Bernd Menkhoff. Beide legen eine derartige Besessenheit an den Tag und sind so voller Hass, dass sie mir gänzlich unsympathisch waren. Auch sein Partner Alex Seifert (der die Geschichte aus seiner Sicht erzählt)blieb in meinen Augen gänzlich blass und wirkte sehr hilflos. Die vom Autor gewünschten Persönlichkeitsveränderungen zwischen dem Ermittlungsduo Menkhoff und Seifert von 1994 - 2009 habe ich irgendwie nichterkennen können, außer dass sie sich später geduzt haben. Für mich fand keine weitgreifende Entwicklung der einzelnen Personen statt. Als Team fand ich die beiden Charaktere extrem ungeeignet.

Ich habe etwas gebraucht um zu erkennen, wer 1994 die kleine Juliane umgebracht haben könnte, aber die falsche Fährte auf die uns Arno Strobel locken wollte, habe ich zu keinem Zeitpunkt geglaubt.

Es wurde ein doch sehr heikles Thema gut umgesetzt, obwohl ich persönlich darüber nicht gerne Bücher lese.

Fazit: ein temporeicher Psychothriller, in dem die beiden Hauptakteure sich ein spannendes Katz und Maus Spiel liefern. Jeder denkt, er hat den anderen erfolgreich geschlagen, ist cleverer als der andere, bis einer zum Schluss als Sieger daraus hervorgeht. Für meinen Geschmack fand ich die Geschichte etwas zu konstruiert. Um das genauer zu erklären müsste ich jetzt Spoilern.

Ich möchte jetzt aber nicht zu viel verraten und dem Leser die Spannung nehmen.