Rezension

Doggerland-Trilogie: Überzeugende Geschichte mit rauer Landschaft und spannenden Charakteren

Doggerland. Fehltritt - Maria Adolfsson

Doggerland. Fehltritt
von Maria Adolfsson

Bewertet mit 5 Sternen

Mit Doggerland.Fehltritt wirft Maria Adolfsson einen gelungenen Start ihrer Trilogie in die Krimiregale. Der Besuch auf der Inselgruppe Doggerland wird mit einer ganz besonderen Ermittlerin und einer sehr gelungenen und unterhaltsamen Geschichte belohnt.

Zum Inhalt

Karen Eiken Hornby, Kommissarin auf der Inselgruppe Doggerland, wacht nach dem Austernfest schockiert in einem Hotel auf. Neben Ihr liegt ihr Chef Jounas Smeed und schnarcht. Fluchtartig verlässt Karen das Hotel. Am nächsten Tag erfährt sie, dass Smeeds Ex-Frau ermordet aufgefunden wurde und Karen die Ermittlungen leiten soll, da ihr Chef als Verdächtiger zählt und beurlaubt wird. Wird Hornby den Mord aufklären können und vielleicht in der Hierarchie aufsteigen können ? Dazu sollte von ihrem peinlichen Ausrutscher niemand erfahren und so sucht sie für ihren Chef ein anderes Alibi.
Hornby beginnt sich für das Leben des Mordopfers zu interessieren. Hier stellt sie sich auch ein paar Fragen zu einer vierzig Jahre alten Kommune, die auf Doggerland existiert hatte. Gibt es hier einen Zusammhang ?

Mein Eindruck

Maria Adolfsson hat mich mit Doggerland.Fehltritt sehr begeistert und ganz hervorragend unterhalten. Adolfsson lässt das versunkene Doggerland zwischen Grossbritanien und Dänemark in ihrer Geschichte fiktiv wieder auftauchen. Eine aus drei Inseln bestehende Landmasse, die nicht nur eine raue Küstenlandschaft, sondern auch einen besonderen Schlag Menschen in Szene setzt. Vor allem durch ihren Schreibstil und ihre ausführlichen und bildhaften Beschreibungen zieht die Autorin den Leser direkt ins Doggerland und damit in diese besondere, skandinavisch anmutende Atmosphäre. 
Als Hauptcharakter sticht Karen Eiken Hornby besonders heraus. Sie ist eine interessante Persönlichkeit, die vorrangig auch ihre eigenen Konflikte austragen muss. Der Hintergrund dieser Figur und das aktuelle Geschehen sind vollkommen schlüssig und Karen nimmt ihre eigenen Dämonen auch an. Das konfliktreiche Wechselspiel mit ihren Kollegen und Vorgesetzen bringt einen besonderen, sogar entscheidenden Kick, der den Leser durch die Geschichte trägt. 
Der Mord an sich und die Ermittlungen danach verlaufen nicht problemlos, geradlinig und rasant. Es geht hier häufig um Details und Kleinigkeiten, die auch nicht sofort offengelegt bzw. gelöst werden. Daher kann und kann der Leser auch ein wenig miträtseln. Auch die kurzen Rückblenden in die 1970er Jahre in das Leben der Kommune, lassen zunächst mehr Fragen, als Antworten im Raum stehen. Insgesamt ist das Szenario sehr schlüssig und interessant konstruiert. Die durchaus aufwändige Geschichte versteht es mit offenen Fragen, Überraschungen und Wendungen den Leser zu binden. 

Fazit

Doggerland.Fehltritt ist ein sehr starker Auftakt dieser Trilogie mit einer starken und gleichzeitig sehr spannenden Karen Eiken Hornby. Die Kombination aus Setting, Mordermittlungen und den auftretenden Charakteren haben mich sehr begeistert und lassen bereits heute auf eine gelungene Fortsetzung im Dezember 2019 hoffen, wenn Doggerland.