Rezension

Doggerland

Doggerland. Fehltritt - Maria Adolfsson

Doggerland. Fehltritt
von Maria Adolfsson

Bewertet mit 4 Sternen

Eine gute Idee der schwedischen Autorin Marie Adolfsson mit Doggerland einen fiktiven Schauplatz zu erfinden, das öffnet viele Möglichkeiten.

Mit einem Fehltritt der Kriminalkommissarin Karen Eiken Hornby beginnt es. Nach einer spontanen Nacht im Hotel mit ihrem Chef Jounas Smeed fährt sie früh morgens durch Doggerland nach Hause. Dabei sieht sie sogar Susanne Smeed, die Frau, die nur Stunden später ermordet wurde und den Fall bildet, in dem Karen dann ermitteln muss. Susanne war außerdem die Exfrau des Polizeichefs.

 

Die Ermittlung steht dann auch die ganze Zeit im Mittelpunkt.

Weniger gemocht habe ich die Rückblicke ins Jahr 1970. Der Stoff hätte auch komplett in der Gegenwart abgebildet werden können.

 

Die Dialoge sind gut gemacht. Es gibt dabei aber auch einige Klischees.

Dennoch sind die Dialoge eine Stärke des Buches. Das kommt auch gut im Hörbuch zum tragen. Die Sprecherin Tanja Geke gelingt es gut, die verschiedenen Figuren zu lesen. Sogar einen alten Mann kann sie glaubhaft sprechen oder einen Polizisten mit brummiger Stimme. Tanja Geke ist Expertin als Sprecherin für Krimis und Thriller, zum Beispiel las sie auch schon Romane von Tess Gerritsen, Linda Castillo und Val McDermid. Auch als Synchronsprecherin vieler bekannter, internationaler Schauspielerinnen hat man sie schon oft gehört.

Ihre Stimme passt auch sehr gut zu der ca. 40jährigen Protagonistin. Das verleiht der Figur einen Teil ihrer Persönlichkeit. Ich fand es auch angenehm, eine eher normale Ermittlerin im Mittelpunkt stehen zu sehen und keine von diesen perfekten, superklugen Kommissare oder noch schlimmer die kaputten, die das Krimigenre bevölkern. Karin ist da wesentlich realistischer. Außerdem entwickelt sie sich im Verlauf der Handlung, wird selbstbewusster und steht für sich ein.

 

Der Mordfall selbst ist eigentlich nicht besonders dramatisch oder spannend. Mich hat das aber nicht gestört, da ich sowieso kein großer Krimi-Fan bin und mich mehr für das drumherum und das Leben in Schweden interessiere.

Auch wenn Doggerland fiktiv ist, bekommt man Lust einmal dahin zu reisen.