Rezension

Ein bisschen verstaubt und absolut liebenswert ....

Das Haus der vergessenen Bücher - Christopher Morley

Das Haus der vergessenen Bücher
von Christopher Morley

Bewertet mit 5 Sternen

Soeben habe ich dieses zauberhafte kleine Buch aus der Hand gelegt, das ich dank unseres Lesekreises lesen durfte. Ich bin absolut begeistert! Die Handlung wird meiner Ansicht nach ausführlich genug im Klappentext beschrieben, so dass ich darauf nicht näher eingehen möchte. Lieber teile ich meine persönliche Meinung zu dem Buch.

Zugegeben, Buchhändler, Angestellte in Buchhandlungen etc. können dem Buch sicher mehr ab-gewinnen als so mancher andere. Da mir vor einigen Jahren das Vergnügen zuteilwurde, als Angestellte in einem „New and Used Book Store“ in den USA arbeiten zu dürfen, fühlte ich mich durch Christopher Morleys Story direkt dorthin zurück versetzt. Die Liebe zu Büchern, die Jagd nach wertvollen alten Büchern und das Stöbern in Buchhandlungen kann absolut süchtig machen. Einige meiner persönlichen Eroberungen finden sich noch heute in meinen eigenen Bücherregalen wieder.

Ein weiterer wichtiger Punkt, den es beim Lesen dieser Lektüre zu beachten gibt, ist der Fakt, dass das Buch vor knapp 100 Jahren geschrieben wurde. Der Erste Weltkrieg, zu dem das Deutsche Reich zusammen mit Österreich/Ungarn den Anstoß gab, hatte gerade erst im Vorjahr ein Ende gefunden. Obwohl sich die Verluste an amerikanischen Soldaten mit guten 100.000 „im Rahmen“ hielten, war doch der Groll auf Deutschland groß, was sich in diesem Roman durchaus widerspiegelt. Trotzdem fühlte ich mich beim Lesen als Deutsche nicht verletzt oder gar betroffen, sondern konnte den kleinen und überschaubaren Kriminalfall mit dem bösen Deutschen mit einem Schmunzeln genießen. Von mir alle Daumen hoch für Christopher Morley!