Rezension

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Eine Hommage aus 1919 an die Welt der Bücher und -händler

Das Haus der vergessenen Bücher - Christopher Morley

Das Haus der vergessenen Bücher
von Christopher Morley

Bewertet mit 4 Sternen

"Brooklyn, 1919. Roger Mifflin, ein Bibliomane wie er im Buche steht, betreibt ein Antiquariat, in dem die Geister der Weltliteratur durch die Gänge spuken, Rauchschwaden die Luft vernebeln, zwei junge Menschen sich ineinander verlieben, ein Buch verschwindet und ein Spionagefall seinen Lauf nimmt...." (Quelle: Buchrückentext)

Bei dem "verschwundenen Buch" handelt es sich um Oliver Cromwells Reden aus dem 16. Jhd., ein wertvolles Buch im Antiquariat von Roger Mifflin, das in diesem Roman eine Hauptrolle spielen wird: Auf wundersame Weise verschwindet es - um ebenso plötzlich wieder aufzutauchen...

Die 1919 erstmals bei Grosset & Dunlap, N.Y., erschienene Originalausgabe (der Originaltitel ist leider nicht erwähnt worden), wurde 2014 (2. Auflage) im Verlag Atlantik (Gruppe Hoffmann & Campe) in HC verlegt und von Renate Orth-Guttmann vom Amerikanischen ins Deutsche übersetzt.

Die Sprache, in der dieses außergewöhnlich unterhaltsame Buch, das alle Bibliophilen, Buchhändler bis hin zu Bibliomanen gleichermaßen ansprechen dürfte, ist klar, flüssig und atmosphärisch dicht: Wir befinden uns im Jahre 1919 in Brooklyn; Sprachstil und Handlung wirken sehr authentisch, auch etwas "verstaubt" zuweilen ;-).

Im "Maiskolbenklub" (einem literarischen Zirkel von Buchhändlern) fühlt sich auch Mr. Chapman, ein Geschäftsmann, sehr wohl, da er der Literatur sehr zugetan ist und um die Seele seiner Tochter fürchtet, falls sie in einem College ohne die "richtigen" Bücher aufwachsen sollte: So überredet er Roger Mifflin, in seiner Buchhandlung die Tochter Titania als Gehilfin aufzunehmen, um sie in die Welt der Bücher einzuführen und sich mit ihr vertraut zu machen. Titania willigt gerne ein und möchte gerne eine Ausbildung zur Buchhändlerin beginnen - bei Roger Mifflin, seiner sympathischen Frau  Helen und dem Hund Bock (ursprünglicher Namensgeber sei Boccaccio gewesen) fühlt sie sich denn auch gleich pudelwohl sozusagen. Gilbert Aubrey, der Werbetexter, unbelesen zwar, aber dem schriftlichen Wort ebenso zugetan, verliebt sich auf den ersten Blick in die hübsche Titania, seit er sie erstmals in der Buchhandlung erblickte... Gilbert zeigt später auch Ermittlerkompetenzen und im letzten Buchdrittel könnte man fast an "Jerry Cotton" denken, der meines Wissens in ebendieser Zeit ungefähr spielt...

Die Figuren sind sehr gut gezeichnet, Roger Mifflin gelingt es sehr schnell, Titania für die Welt der Bücher, in und mit denen er lebt, zu begeistern; auch seine Frau teilt die Liebe zu Büchern (wenn auch anderen) mit ihm. 
Der Roman beginnt recht furios und skurril, lässt jedes Herz eines Buchliebhabers höher schlagen (auch wenn mancher Autor oder Roman frei erfunden ist, der hier genannt wird) und hat mir sehr gut gefallen, gerade wegen der etwas "angestaubten", aber köstlich zu lesenden Sprache!
Handlung und Plot, der den Kriminal- und Spionagefall rückhaltlos aufdeckt (wobei "die Deutschen" verständlicherweise wenig gut wegkommen), sind stimmig und besonders das letzte Romandrittel nimmt gewaltig an Fahrt auf: Besonders gefiel mir die Entscheidung von Mr. Chapman, die "reisenden Bibliotheken" betreffend - dieses gibt es zuweilen noch heute und in ihnen finden Bücher ihren Weg zu abgelegeneren Gebieten..

Fazit:
Ein lesenswerter, kluger und liebevoll verfasster, auch nachdenklich stimmender Roman mit "Tiefgang" über die Liebe zu Büchern und was Letztere "vermögen" (könnten). Eine absolute Leseempfehlung daher an all jene, die Bücher lieben und die auch ihre Freude an der etwas antiquiert wirkenden Sprache finden. Ausser der stimmigen Handlung ist auch Skurrilität, viel Pfeifenqualm und "Zeitkolorit" des Brooklyn von 1919 zu finden, was bei mir für angenehmen Lesegenuss sorgte. Ich vergebe 4 Sterne am Bücherhimmel (einen Stern ziehe ich für den etwas lang geratenen Mittelteil nach dem skurrilen Auftakt ab) und 90 ° auf der "Belletristik-Couch"."Brooklyn, 1919. Roger Mifflin, ein Bibliomane wie er im Buche steht, betreibt ein Antiquariat, in dem die Geister der Weltliteratur durch die Gänge spuken, Rauchschwaden die Luft vernebeln, zwei junge Menschen sich ineinander verlieben, ein Buch verschwindet und ein Spionagefall seinen Lauf nimmt...." (Quelle: Buchrückentext)

Bei dem "verschwundenen Buch" handelt es sich um Oliver Cromwells Reden aus dem 16. Jhd., ein wertvolles Buch im Antiquariat von Roger Mifflin, das in diesem Roman eine Hauptrolle spielen wird: Auf wundersame Weise verschwindet es - um ebenso plötzlich wieder aufzutauchen...

Die 1919 erstmals bei Grosset & Dunlap, N.Y., erschienene Originalausgabe (der Originaltitel ist leider nicht erwähnt worden), wurde 2014 (2. Auflage) im Verlag Atlantik (Gruppe Hoffmann & Campe) in HC verlegt und von Renate Orth-Guttmann vom Amerikanischen ins Deutsche übersetzt.

Die Sprache, in der dieses außergewöhnlich unterhaltsame Buch, das alle Bibliophilen, Buchhändler bis hin zu Bibliomanen gleichermaßen ansprechen dürfte, ist klar, flüssig und atmosphärisch dicht: Wir befinden uns im Jahre 1919 in Brooklyn; Sprachstil und Handlung wirken sehr authentisch, auch etwas "verstaubt" zuweilen ;-).

Im "Maiskolbenklub" (einem literarischen Zirkel von Buchhändlern) fühlt sich auch Mr. Chapman, ein Geschäftsmann, sehr wohl, da er der Literatur sehr zugetan ist und um die Seele seiner Tochter fürchtet, falls sie in einem College ohne die "richtigen" Bücher aufwachsen sollte: So überredet er Roger Mifflin, in seiner Buchhandlung die Tochter Titania als Gehilfin aufzunehmen, um sie in die Welt der Bücher einzuführen und sich mit ihr vertraut zu machen. Titania willigt gerne ein und möchte gerne eine Ausbildung zur Buchhändlerin beginnen - bei Roger Mifflin, seiner sympathischen Frau  Helen und dem Hund Bock (ursprünglicher Namensgeber sei Boccaccio gewesen) fühlt sie sich denn auch gleich pudelwohl sozusagen. Gilbert Aubrey, der Werbetexter, unbelesen zwar, aber dem schriftlichen Wort ebenso zugetan, verliebt sich auf den ersten Blick in die hübsche Titania, seit er sie erstmals in der Buchhandlung erblickte... Gilbert zeigt später auch Ermittlerkompetenzen und im letzten Buchdrittel könnte man fast an "Jerry Cotton" denken, der meines Wissens in ebendieser Zeit ungefähr spielt...

Die Figuren sind sehr gut gezeichnet, Roger Mifflin gelingt es sehr schnell, Titania für die Welt der Bücher, in und mit denen er lebt, zu begeistern; auch seine Frau teilt die Liebe zu Büchern (wenn auch anderen) mit ihm. 
Der Roman beginnt recht furios und skurril, lässt jedes Herz eines Buchliebhabers höher schlagen (auch wenn mancher Autor oder Roman frei erfunden ist, der hier genannt wird) und hat mir sehr gut gefallen, gerade wegen der etwas "angestaubten", aber köstlich zu lesenden Sprache!
Handlung und Plot, der den Kriminal- und Spionagefall rückhaltlos aufdeckt (wobei "die Deutschen" verständlicherweise wenig gut wegkommen), sind stimmig und besonders das letzte Romandrittel nimmt gewaltig an Fahrt auf: Besonders gefiel mir die Entscheidung von Mr. Chapman, die "reisenden Bibliotheken" betreffend - dieses gibt es zuweilen noch heute und in ihnen finden Bücher ihren Weg zu abgelegeneren Gebieten..

Fazit:
Ein lesenswerter, kluger und liebevoll verfasster, auch nachdenklich stimmender Roman mit "Tiefgang" über die Liebe zu Büchern und was Letztere "vermögen" (könnten). Eine absolute Leseempfehlung daher an all jene, die Bücher lieben und die auch ihre Freude an der etwas antiquiert wirkenden Sprache finden. Ausser der stimmigen Handlung ist auch Skurrilität, viel Pfeifenqualm und "Zeitkolorit" des Brooklyn von 1919 zu finden, was bei mir für angenehmen Lesegenuss sorgte. Ich vergebe 4 Sterne am Bücherhimmel (einen Stern ziehe ich für den etwas lang geratenen Mittelteil nach dem skurrilen Auftakt ab) und 90 ° auf der "Belletristik-Couch"."Brooklyn, 1919. Roger Mifflin, ein Bibliomane wie er im Buche steht, betreibt ein Antiquariat, in dem die Geister der Weltliteratur durch die Gänge spuken, Rauchschwaden die Luft vernebeln, zwei junge Menschen sich ineinander verlieben, ein Buch verschwindet und ein Spionagefall seinen Lauf nimmt...." (Quelle: Buchrückentext)

Bei dem "verschwundenen Buch" handelt es sich um Oliver Cromwells Reden aus dem 16. Jhd., ein wertvolles Buch im Antiquariat von Roger Mifflin, das in diesem Roman eine Hauptrolle spielen wird: Auf wundersame Weise verschwindet es - um ebenso plötzlich wieder aufzutauchen...

Die 1919 erstmals bei Grosset & Dunlap, N.Y., erschienene Originalausgabe (der Originaltitel ist leider nicht erwähnt worden), wurde 2014 (2. Auflage) im Verlag Atlantik (Gruppe Hoffmann & Campe) in HC verlegt und von Renate Orth-Guttmann vom Amerikanischen ins Deutsche übersetzt.

Die Sprache, in der dieses außergewöhnlich unterhaltsame Buch, das alle Bibliophilen, Buchhändler bis hin zu Bibliomanen gleichermaßen ansprechen dürfte, ist klar, flüssig und atmosphärisch dicht: Wir befinden uns im Jahre 1919 in Brooklyn; Sprachstil und Handlung wirken sehr authentisch, auch etwas "verstaubt" zuweilen ;-).

Im "Maiskolbenklub" (einem literarischen Zirkel von Buchhändlern) fühlt sich auch Mr. Chapman, ein Geschäftsmann, sehr wohl, da er der Literatur sehr zugetan ist und um die Seele seiner Tochter fürchtet, falls sie in einem College ohne die "richtigen" Bücher aufwachsen sollte: So überredet er Roger Mifflin, in seiner Buchhandlung die Tochter Titania als Gehilfin aufzunehmen, um sie in die Welt der Bücher einzuführen und sich mit ihr vertraut zu machen. Titania willigt gerne ein und möchte gerne eine Ausbildung zur Buchhändlerin beginnen - bei Roger Mifflin, seiner sympathischen Frau  Helen und dem Hund Bock (ursprünglicher Namensgeber sei Boccaccio gewesen) fühlt sie sich denn auch gleich pudelwohl sozusagen. Gilbert Aubrey, der Werbetexter, unbelesen zwar, aber dem schriftlichen Wort ebenso zugetan, verliebt sich auf den ersten Blick in die hübsche Titania, seit er sie erstmals in der Buchhandlung erblickte... Gilbert zeigt später auch Ermittlerkompetenzen und im letzten Buchdrittel könnte man fast an "Jerry Cotton" denken, der meines Wissens in ebendieser Zeit ungefähr spielt...

Die Figuren sind sehr gut gezeichnet, Roger Mifflin gelingt es sehr schnell, Titania für die Welt der Bücher, in und mit denen er lebt, zu begeistern; auch seine Frau teilt die Liebe zu Büchern (wenn auch anderen) mit ihm. 
Der Roman beginnt recht furios und skurril, lässt jedes Herz eines Buchliebhabers höher schlagen (auch wenn mancher Autor oder Roman frei erfunden ist, der hier genannt wird) und hat mir sehr gut gefallen, gerade wegen der etwas "angestaubten", aber köstlich zu lesenden Sprache!
Handlung und Plot, der den Kriminal- und Spionagefall rückhaltlos aufdeckt (wobei "die Deutschen" verständlicherweise wenig gut wegkommen), sind stimmig und besonders das letzte Romandrittel nimmt gewaltig an Fahrt auf: Besonders gefiel mir die Entscheidung von Mr. Chapman, die "reisenden Bibliotheken" betreffend - dieses gibt es zuweilen noch heute und in ihnen finden Bücher ihren Weg zu abgelegeneren Gebieten..

Fazit:
Ein lesenswerter, kluger und liebevoll verfasster, auch nachdenklich stimmender Roman mit "Tiefgang" über die Liebe zu Büchern und was Letztere "vermögen" (könnten). Eine absolute Leseempfehlung daher an all jene, die Bücher lieben und die auch ihre Freude an der etwas antiquiert wirkenden Sprache finden. Ausser der stimmigen Handlung ist auch Skurrilität, viel Pfeifenqualm und "Zeitkolorit" des Brooklyn von 1919 zu finden, was bei mir für angenehmen Lesegenuss sorgte. Ich vergebe 4 Sterne am Bücherhimmel (einen Stern ziehe ich für den etwas lang geratenen Mittelteil nach dem skurrilen Auftakt ab) und 90 ° auf der "Belletristik-Couch".