Rezension

Ein Buch zum Nachdenken

Ein wirklich erstaunliches Ding - Hank Green

Ein wirklich erstaunliches Ding
von Hank Green

Bei diesem Buch handelt es sich um ein Rohmanuskript direkt aus der Werkstatt.

Erscheinungsdatum:   Februar 2019

Hauptprotagonisten: April May – Grafikdesignerin

Handlungsort:             Manhattan

Inhalt

Eines Nachts stößt April in Manhattan auf eine ungewöhnliche Skulptur, an welcher sie im ersten Moment einfach so vorbeirennt. Aber irgendwie wird ihr klar, dass man sowas einzigartiges nicht einfach in der Hektik der Zeit so einfach ignorieren kann und sie schaut es sich genauer an. Mit dieser Entscheidung ändert sich ihr Leben schlagartig. Die Skulptur in Form eines Roboters bekommt von April den Namen „Carl“ und mit ihrem guten Freund Andy fertigt sie ein Video und stellt es auf YouTube ein und was sie damit in Gang setzt hätte sie in ihren schlimmsten Träumen nicht voraussagen können. Als dann auch noch bekannt wird, dass es insgesamt 64 von diesen Carls auf der ganzen Welt gibt, steht April plötzlich im Mittelpunkt der Öffentlichkeit. Kann sie damit umgehen und wird sie herausfinden, warum plötzlich die Carls auf der Welt erschienen und welche Mission sie verfolgen?

 

Meine Meinung

Es ist sicher nicht einfach sein erstes Buch zu schreiben, wenn man im Hintergrund einen Bruder hat, welcher bereits mit einigen Büchern bekannt geworden ist. Ich kann mir vorstellen, dass Hank Green da schon ein wenig Druck im Hinterkopf hatte. Aber er hat es gut gemeistert und es ist ein wirklich gutes Buch geworden. Beim Lesen kam bei mir das Gefühl auf, dass der Autor mit dem Buch eine Mission verfolgt: er möchte dem Leser nahebringen wie gefährlich und auch unbeeinflussbar soziale Netzwerke sein können und was Ruhm mit dem Menschen anrichten kann. Viele Dinge beginnen harmlos und mit dem Willen etwas Gutes zu tun, aber verselbständigen sich dann irgendwann und man hat sie nicht mehr im Griff.

Zu Anfang des Buches gefiel mir April sehr gut, ich mochte sie. Aber im Laufe des Buches wurde sie mir immer unsympathischer. Sie kam mir egoistisch, ignorant und völlig verbohrt vor. Zum Ende des Buches hin merkte man dann aber wieder, dass sie eine weitere Wandlung durchmachte und dem Autor ist es sehr gut gelungen, die Zerrissenheit in April zu zeigen. Eigentlich scheint sie ein lieber, vernünftiger Mensch zu sein, aber im Laufe des Buches hat sie einige Entscheidungen getroffen, welche sie im Nachhinein selber hinterfragt.

Hank Green ist es super gut gelungen, die Charaktere zu zeichnen. Ich konnte die Handlungen und Wandlungen nachvollziehen, wenn ich sie auch manchmal nicht verstanden habe, weil ich anders gehandelt hätte.

Der Schreibstil des Buches ist interessant und so geschrieben, dass der Leser unbedingt weiter lesen möchte, wenn es auch nicht viel Spannung in dem Buch gibt. Aber man möchte unbedingt wissen, wie die Charaktere auf bestimmte Situationen reagieren und damit umgehen.

Was ich mich beim Lesen des Buches immer wieder gefragt habe, ob in dem Buch auch ein wenig Autobiographie mit enthalten ist. Hank Green ist ja auch ein US-amerikanischer Videoblogger – wahrscheinlich hat er einige der Dinge selber auch erlebt. Dieses Mobbing im Netz, die negativen Kommentare und auch der unbegründete Hass obwohl man die Leute persönlich gar nicht kennt.

Fazit

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und fand es interessant. Ich habe noch lange drüber nachgedacht und mir ist im Nachhinein beim Surfen in den sozialen Netzwerken wie Facebook usw. aufgefallen, dass dort teilweise Kommentare veröffentlicht werden, die man den Menschen persönlich wahrscheinlich nie ins Gesicht gesagt hätte. 

Ein sehr gutes Buch, welches ein wichtiges Thema unserer Zeit anspricht und hoffentlich einige Leser aufrütteln kann, mehr Verantwortung bei dem zu übernehmen, was man in den sozialen Medien veröffentlicht.

Auf alle Fälle lesenswert.