Rezension

Ein ganz besonderes Märchen

Hazel Wood - Melissa Albert

Hazel Wood
von Melissa Albert

Bewertet mit 4 Sternen

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten

Verlag: Dressler (20. August 2018)

ISBN-13: 978-3791500850

empfohlenes Alter: ab 14 Jahren

Originaltitel: The Hazelwood

Übersetzung: Fabienne Pfeiffer

Preis: 19,00 €

auch als E-Book und als Hörbuch-Download erhältlich

 

Ein ganz besonderes Märchen

 

Inhalt:

Die siebzehnjährige Alice war ihr ganzes Leben lang auf der Durchreise. Sie blieb mit ihrer Mutter Ella immer nur so lange an einem Ort, bis sie wieder mal vom Unglück eingeholt wurden - als ob ihnen ein Fluch anhängen würde. Als Alice’ Großmutter Althea Proserpine, die Verfasserin des berühmt-berüchtigten Buches "Märchen aus dem Hinterland“, stirbt, hofft Ella, dass damit der Fluch gebrochen ist. Doch da wird Ella entführt und Alice bleibt nichts anderes übrig, als zusammen mit dem ebenso hilfsbereiten wie undurchsichtigen Ellery Finch auf Hazel Wood, dem mystischen Anwesen ihrer Großmutter, nach Ella zu suchen. Dabei stößt sie auf die Anfänge ihrer eigenen Geschichte …

 

Meine Meinung:

Am Anfang hat mich das Buch sofort gefesselt. Es beginnt sehr mysteriös und ungewöhnlich. Trotz ihrer Ecken und Kanten gefiel mir die Ich-Erzählerin Alice sehr gut. Ihre plötzlichen unerklärlichen Wutanfälle machten die Figur für mich sehr interessant. Sympathisch fand ich dabei, dass Alice stets versucht, ihre Wut in den Griff zu bekommen und niemandem zu schaden. 

 

Auch ihr Abenteuer-Partner Ellery Finch war ganz nach meinem Geschmack, ein netter Junge, der so ganz anders ist als Alice und offensichtlich auch andere Interessen verfolgt, aber Alice trotzdem bei ihrer Suche nach ihrer Mutter unterstützt. 

 

Die beiden tauchen in eine Märchenwelt ein, die sich stark von den Märchen zum Beispiel der Gebrüder Grimm unterscheiden. Sie sind düster und brutal, nichts mit „ … und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.“ Kein Wunder, dass Ella immer verhindert hat, dass Alice die bösen Märchen ihrer Großmutter zu lesen bekam. 

 

Melissa Alberts Schreibstil war für mich etwas gewöhnungsbedürftig. Ich fand die Beschreibungen äußerst detailliert. Das waren mir stellenweise echt zu viele Details und zu wenig, was die Handlung voranbrachte, sodass ich öfter mal den roten Faden suchen musste. 

 

Trotzdem hat mir dieser märchenhafte Roman sehr gut gefallen, denn die Idee dahinter ist einfach toll und noch nicht verbraucht. Mit einer fulminanten Wendung hat die Autorin mich eiskalt erwischt. Es ist zwar im Rückblick nichts wirklich Überraschendes, aber zu diesem Zeitpunkt hatte ich einfach absolut nicht damit gerechnet, dass sich die Geschichte in diese Richtung entwickeln könnte. 

 

„Hazel Wood. Wo alles beginnt“ kann als Stand alone gelesen werden, denn die Handlung ist erst einmal abgeschlossen. Albert schreibt aber bereits den Fortsetzungsband für alle, die noch nicht genug Märchen hatten.