Rezension

Ein interessanter Roman über das Erwachsen werden

Sommer der Wahrheit - Nele Löwenberg

Sommer der Wahrheit
von Nele Löwenberg

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt:

Nebraska, Anfang der Neunzigerjahre: Sheridan Grant lebt mit ihrer Adoptivfamilie auf einer Farm inmitten von Maisfeldern. Sie leidet unter der Eintönigkeit des Farmlebens und dem strengen Regime ihrer Adoptivmutter, die der hochmusikalischen Sheridan sogar das Klavierspielen verbietet. Zum Glück gibt es den Farmarbeiter Brandon, den Rodeoreiter Nick und den Künstler Christopher, die Sheridan den Hof machen und sie davor bewahren, vor Langeweile zu sterben. Bis in einer Halloween-Nacht etwas Furchtbares passiert. Nun erweist sich, wem Sheridan wirklich vertrauen kann ...

 

Meinung:

Eigentlich müsste es die Sommer der Wahrheit heißen, denn der Roman spielt über einen Zeitraum von knapp drei Jahren.
Erzählt wir die Geschichte von Sheridan Grant und ihrem harten Weg des Erwachsenwerdens in einem strengen und zum Teil lieblosen Haushalt.
Sheridan wächst als Adoptivkind auf einer großen Farm in Nebraska auf. Ihr Vater ist ein sehr beschäftigter Mann und ihre Mutter, eine streng gläubige Frau, äußerst streng und hart und gemein zu Sheridan. Sie versucht mit aller Gewalt, Sheridan bei sich jeder bietenden Gelegenheit zu schikanieren, verbietet ihr das Musizieren und versucht an allen Ecken und Enden ihre Freizeit zu beschneiden.
Sheridan entdeckt in diesem Umfeld ihre Sexualität und begehrt innerlich gegen das strenge Regime ihrer Mutter auf.
Als sie dann noch Tagebücher über die bisher nie erwähnte Schwester ihrer Mutter entdeckt, beginnt sie ihre und deren Vergangenheit zu ergründen.

 

Fazit:

Das Buch ist eine faszinierende Geschichte über ein Mädchen, bzw. eine junge Frau und ihren schweren Weg des Erwachsen werden in einer harten Umgebung, wo es wenig bis keine Toleranz für Fehltritte und Fehlentscheidungen gibt.
Die Geschichte hat mich fasziniert, und ich war gespannt, wohin der Weg Sheridan führen wird. Anfangs war ich aber leider etwas irritiert, da ich keine Ahnung hatte, wohin Frau Löwenberg mich mit ihrem Roman hinführen möchte. Nach und nach bin ich aber immer mehr in die Geschichte eingetaucht, habe mit Sheridan mitgelitten, gehofft und gebangt und mit ihr versucht, die Geheimnisse ihrer Vergangenheit und Herkunft zu ergründen. Und habe ihre Adoptivmutter zum Teufel gewünscht, für all die Erniedrigungen, die Sheridan durch sie mitmachen musste. Sheridan habe ich für ihre Standhaftigkeit bewundert.

Von mir gibt es für dieses Buch 4,5 von 5 Punkten.