Rezension

Neues von Nele Neuhaus alias Nele Löwenberg

Sommer der Wahrheit - Nele Löwenberg

Sommer der Wahrheit
von Nele Löwenberg

Bewertet mit 5 Sternen

Sheridan in die Adoptivtochter einer bekannten Farmerfamilie in Nebraska. Sie lebt gemeinsam mit ihrer Familie auf einer Farm. Sheridan leidet dabei sehr unter den familiären Gegebenheiten, da sie von ihrer strengen Adoptivmutter schikaniert und ausgebeutet wird. Ihre Adoptivmutter hat der musikalisch talentierten Sheridan sogar das Singen und Klavierspielen verboten. Sheridan langweilt sich auf der Farm bis sie beginnt erotische Bücher zu lesen und ihre neu erworbenen Flirtkenntnisse sogleich an den männlichen Wesen in ihrer Umgebung ausprobiert. Sie erlebt dabei das ein oder andere Abenteuer und kommt gleichzeitig einem alten Familiengeheimnis auf die Spur, welches bis dahin gut gehütet wurde. In der Nacht von Halloween passiert dann jedoch etwas Schreckliches, das Sheridans Leben komplett auf den Kopf stellt.

Inhalt:

Der Inhalt des Buches hat mir sehr gut gefallen. Sheridans Geschichte hat mich sehr berührt. Sie ist eine sehr starke junge Frau, die ihre ersten Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht macht. Dabei läuft nicht alles glatt, aber Sheridan lernt daraus und entwickelt sich immer weiter. Auch die Schikane der Adoptivmutter stärkt Sheridans Charakter.  Ich habe Sheridan teilweise für ihre Stärke bewundert und teilweise bemitleidet, weil sie doch sehr stark unter ihrer familiären Situation leidet. Ich fand es gleichzeitig sehr interessant, wie Sheridan dem alten Familiengeheimnis Stück für Stück näher kommt und manchmal aber auch in einer Sackgasse landet. Ich finde gerade die Fehlschläge, die Sheridan passieren, machen die Geschichte erst richtig interessant und lesenswert. Ich find das Buch ist gerade vom Inhalt her, etwas ganz anderes als Nele Neuhaus sonst schreibt. Deshalb veröffentlicht sie das Buch ja auch unter ihrem Mädchennamen.

Schreibstil:

Der Schreibstil des Buches hat mir sehr gut gefallen. Das Buch lässt sich sehr gut und flüssig lesen und ist stellenweise wirklich sehr spannend geschrieben. Gerade wenn Sheridan wieder einmal auf einer heißen Spur war, konnte ich das Buch nicht zur Seite legen, da es mich wirklich gefesselt hat. Aber auch, wenn gerade nichts Aufregendes in Sheridans Leben passiert, ist das Buch sehr interessant geschrieben, sodass ich an keiner Stelle das Gefühl hatte, dass sich das Buch in die Länge zieht oder mich langweilt. Auch die Tagebucheinträge, aus einem alten Tagebuch, das Sheridan gefunden hat, sind sehr interessant geschrieben. Sie heben sich bereits optisch vom Rest des Buches ab, aber auch vom Stil her, merkt man eindeutig, dass nicht Sheridan sie verfasst hat. Ich finde die Idee der Tagebucheinträge sehr gelungen, da sie die Geschichte auflockern und ihr etwas Besonderes verleihen.

Charaktere:

Die Charaktere in diesem Buch haben mir sehr gut gefallen. Besonders Sheridan hatte ich bereits ab der ersten Seite in mein Herz geschlossen. Sie eine aufgeweckte junge Frau ist, die sehr unter ihrer Familiensituation leidet. Sie scheint unverschuldet in ihre Situation gekommen zu sein, was meine Sympathie für sie noch erhöht hat. Sheridans Adoptivmutter hingegen fand ich von Anfang an sehr unsympathisch. Ihr Charakter passt sehr gut zu ihrer Rolle, denn sie ist durch und durch böse. Auch Sheridans jüngster Bruder Esra ist eher ein Antagonist in diesem Buch. Auch bei ihm passen Charakter und Rolle sehr gut zusammen. Beide Antagonisten sind sehr authentisch, sodass ich mir beide sehr gut im echten Leben vorstellen kann. Aber auch die übrigen Bewohner der Farm sind sehr authentisch und realistisch. Sie alle samt haben Ecken und Kanten und wirken dadurch sehr lebendig.

Cover und Klappentext:

Ich finde das Cover des Buches sehr einprägsam. Nachdem ich es das erste Mal gesehen habe, ist es mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen und ich habe es überall sofort wiedererkannt. Dabei kann ich gar nicht genau sagen, woran das liegt. Vielleicht an dem sehr offensichtlichen Gegensatz der idyllischen Landschaft mit dem doch eher grauen Himmel und dem dunklen Wald im Hintergrund des Hauses. Dieses Bild beschreibt auch den Inhalt des Buches sehr gut, da alles sehr idyllisch wirkt, unter der Oberfläche brodelt es aber gewaltig. Der starke Kontrast der Farben, das rot im Vordergrund und das dunkle hinter dem Haus, betonen diesen Gegensatz. Insgesamt finde ich das Cover sehr schön gestaltet. Auch der Klappentext des Buches ist sehr gelungen, da er die Geschehnisse knapp zusammenfasst, ohne dabei zu viel zu verraten. Dennoch wird gerade so viel verraten, dass der Leser neugierig wird. Ich persönlich habe das Buch aufgrund des Klappentextes gelesen und weil ich neugierig auf das neue Genre der Autorin war.

Fazit:

Ich finde das Buch insgesamt sehr gelungen. Anfangs war ich skeptisch, ob eine Krimiautorin auch andere Romane schreiben kann, aber ja sie kann es definitiv. Ich kann dieses Buch sehr empfehlen, da es sehr ansprechend geschrieben ist und es wirklich Spaß macht gemeinsam mit Sheridan den Geheimnissen ihrer Familie auf die Spur zu kommen.