Rezension

Ein Kind auf der Flucht: Die Reise des jungen Javier

Solito -

Solito
von Javier Zamora

Bewertet mit 5 Sternen

Javier Zamoras Buch Solito bietet einen beeindruckenden und tief berührenden Einblick in die Flucht in ein anderes Land, besonders bewegend durch die Perspektive eines Kindes. Zamora gelingt es meisterhaft, die verlassenen und bedürftigen Gefühle, die ein Kind während einer solchen Reise empfindet, eindringlich zu schildern. Man spürt beim Lesen förmlich die Ängste und die Verzweiflung, aber auch die Bedürfnisse wie Hygiene und den Wunsch nach Nähe und Zuneigung, die die Flucht so wahnsinnig prägend und bedrückend machen.

Obwohl das Buch nicht durchweg spannend geschrieben ist, empfand ich dies als sehr angenehm und passend zum Thema. Diese erzählerischen Pausen ermöglichen es, die Situation und die Gefühle von Javier noch intensiver nachzuvollziehen. Es gibt zwar einige Längen, doch genau diese Momente lassen einen noch tiefer in die Erlebnisse und die emotionale Welt des jungen Javier eintauchen.

Die intimen Einblicke, die Zamora gewährt, sind faszinierend und mutig. Es ist bewundernswert, dass der Autor den Schritt gewagt hat, seine Geschichte zu erzählen. Hoffentlich war dieser Prozess auch heilsam für ihn. Solito ist ein Buch, das nicht nur informiert, sondern tief bewegt und lange nachhallt. Ein absolutes Muss, das die Kraft und Resilienz eines Kindes eindrucksvoll aufzeigt.