Rezension

Ein wirklich sehr gelungenes und sehr empfehlenswertes Buch über 9/11.

Und auf einmal diese Stille - Garrett M. Graff

Und auf einmal diese Stille
von Garrett M. Graff

Bewertet mit 5 Sternen

Ein tragischer Tag in der Geschichte der USA noch einmal erleben.

 

Als ich den Klappentext gelesen habe, wusste ich, dass ich dieses Buch auf jeden Fall lesen möchte. Ich wollte wissen, wie einige Personen diesen Tag erlebt haben. Wie dramatisch alles geschildert wird und was genau im Hintergrund geschehen ist.

 

Ich finde, dass das Cover sehr gut gewählt ist. Man sieht nur Staub und herumfliegende Teile. In dem Augenblick, wo ich das Cover gesehen habe, dachte ich sofort, dass es der Zeitpunkt war, als einer der Türme eingestürzt ist.

Dass man die Schrift fühlen kann, gefällt mir gut. 

 

Ich habe das Buch „Und auf einmal diese Stille: Die Oral History des 11. September“ von Garrett M. Graff aus dem Suhrkamp Verlag aufgrund einer Leserunde bei Vorablesen.de erhalten.

 

Die meisten von uns, haben diesen dramatischen Tag noch sehr gut in Erinnerung. Wir wissen, wo wir waren und was wir getan haben, als wir zum ersten Mal von dem Anschlag gehört haben.

 

Durch dieses Buch habe ich jedoch einen komplett neuen Eindruck erhalten.

 

Ich fand den Schreibstil sehr angenehm und konnte der Geschichte sehr gut folgen.

 

Das Buch erzählt chronologisch vom 11. September 2001. Es werden die Erinnerungen bzw. Interviews von allen Personenschichten wiedergegeben. Von Kindern, von Familienangehörigen über Angestellte der Firmen aus den Türmen, dem Pentagon und von Flug 93 (Absturz in Shanksville/Pennsylvania), sowie dem Rettungsdienst, der Feuerwehr oder der Polizei bis hin zum FBI, der Politik und dem Präsidenten.

Zu Beginn erfährt man immer den Name, ggf. noch den Rang und die Dienststelle etc., von wem gerade die Rede ist. Dadurch konnte ich dem Geschehen sehr gut folgen, auch wenn die Geschichte dieser Person erst auf einigen Seiten später weiter erzählt wurde.

 

Während des Lesens habe ich alle Gefühle erlebt. Ich musste lachen, hatte immer wieder Tränen in den Augen, habe gehofft, war wütend und konnte es einfach nicht glauben, obwohl man ja weiß, wie es ausgehen wird.

 

Es tat mir in der Seele weh, wenn ich gelesen habe, dass u.a. die Feuerwehrleute, die Polizei, die Polizei des WTC etc. die Treppenhäuser der Türme nach oben gelaufen sind um Menschenleben zu retten. Während die meisten anderen Menschen versucht haben, so schnell wie möglich den Turm zu verlassen. Ebenso verhielt es sich im Pentagon.

Oder wenn man lesen muss: „…danach habe ich nichts mehr von ihm gehört.“

 

Wie viele Menschen nicht an sich selbst gedacht haben, sondern zuerst an die Anderen. Vor allen an diejenigen, die sich nicht alleine fortbewegen konnten – aus welchen Gründen auch immer.

Wie viele Helden an diesem Tag ums Leben gekommen sind.

Und wieviel schreckliches die Menschen mit ansehen mussten oder erlebt haben.

 

Mein Fazit

Es ist ein sehr gelungenes Buch. Es wäre bestimmt noch emotionaler, wenn man einige Fotos von den Unglücksorten etc. hinzugefügt hätte.

Ich kann dieses Buch sehr empfehlen. Es zeigt einem den ungefähren Ablauf dieses tragischen Tages der USA.

Obwohl man schon vor dem Lesen weiß, wie das Buch ausgeht, war es doch niemals langweilig den Erzählungen der Personen zu folgen.

Das Einzige, was mich etwas aus dem Takt kommen lassen hat, waren einige Bezeichnungen bei der Beschreibung der Personen.

Ich glaube, dieses Buch wäre auch sehr gut für den Schulunterricht geeignet.