Rezension

Eine Mordserie in einem verfluchten Dorf

Das Dorf der acht Gräber -

Das Dorf der acht Gräber
von Seishi Yokomizo

Bewertet mit 4 Sternen

Der vorliegende Roman ist der dritte aus einer Serie von 77 um Privatdetektiv Kosuke Kindaichi. Tatsuya Terada, 28 kommt auf Einladung seines Großvaters in ein kleines japanisches Dorf, weil dieser ihn zum Erben einsetzen möchte. Dieses Dorf hat eine bemerkenswerte Geschichte. Jahrhunderte zuvor wurden acht Samurai, die hier Schutz gesucht hatten, von den Dorfbewohnern ermordet, weil diese ihren Goldschatz an sich bringen wollten. Seitdem liegt ein Fluch über dem Dorf. 27 Jahre vor dem Einsetzen der Romanhandlung ereignete sich erneut ein Blutbad. Tatsuyas Vater Yozo aus der Tajimi-Familie tötete mehr als 30 Dorfbewohner. Sein vom Stiefvater aufgezogener Sohn Tatsuya ist deshalb nicht willkommen, weil man eine Wiederholung der furchtbaren Ereignisse befürchtet. Diese Furcht scheint nicht unbegründet, denn Tatsuyas Großvater stirbt durch Gift in der Gegenwart des Enkels, danach noch weitere Familienmitglieder, außerdem zwei Nonnen und ein Arzt. Die örtliche Polizei ermittelt, außerdem Privatdetektiv Kosuke Kindaichi. Auch Tatsuya versucht herauszufinden, wer hinter den Taten steckt. Er ist gleichzeitig der Hauptverdächtige. Der Leser verfolgt diese Ermittlungen mit unzähligen falschen Fährten und begleitet den jungen Mann durch unterirdische Gänge und Höhlen, wo er nicht nur Gold findet, sondern auch eine mumifizierte Leiche.

Die Geschichte ist wegen der unübersichtlichen Handlung und der ungeheuren Personenvielfalt nicht leicht zu lesen. Ich habe streckenweise den Überblick verloren. Bedauerlicherweise spielt Privatdetektiv Kosuke Kindaichi keine wesentliche Rolle in der Handlung. Er bleibt eine Nebenfigur. Dennoch hat mir der Roman insgesamt gefallen, und ich habe vor, weitere Titel der Serie zu lesen, wenn auch vielleicht nicht alle 77.