Rezension

Ein Dorf, ein Fluch und viele Tote

Das Dorf der acht Gräber -

Das Dorf der acht Gräber
von Seishi Yokomizo

Bewertet mit 4 Sternen

Tatsuya Terada erfährt unverhofft von einem großen Erbe, das er antreten soll. Er reist in „Das Dorf der acht Gräber“. Dieser Ort ist verflucht, da die Bewohner im sechzehnten Jahrhundert acht Samurai töteten, um an deren Schatz zu kommen. Eine weitere Mordserie gab es dann im Jahr 1920. Und wieder kommt es zum Mord. Tatsuya wendet sich an den Privatermittler Kosuke Kindaichi, der gerade in der Gegend ist.

Dies ist der dritte Band aus der Reihe um den Ermittler Kosuke Kindaichi. Ich fand ihn stärker als seine Vorgänger. Der Erzählstil ist ein wenig ungewöhnlich, aber daran gewöhnt man sich mit der Zeit. Schön ist es, dass man beim Lesen ein Stück weit in die japanische Kultur eintauchen kann. In diesem Fall wird die Geschichte von Tatsuya in der Ich-Form erzählt. Sie ist ziemlich mysteriös.

Alle Charaktere sind interessant dargestellt. Kosuke Kindaichi ist ein brillanter Ermittler, aber auch ziemlich verschroben. Dieses Mal bleibt er eher im Hintergrund. Tatsuya glaubt, dass er alleine dasteht. Doch dann erfährt er von seinem Erbe und mehr von seiner Familie. Die Menschen im Dorf scheinen ihre Geheimnisse zu haben und auch Tatsuya hat Geheimnisse und macht sich so verdächtig, als weitere Morde im Dorf passieren. Teilweise wirkt er doch recht naiv.

Auch das Setting in den nebelverhangenen Bergen mit den Höhlen ist gelungen.

Die ganze Zeit versucht man eigene Ermittlungen anzustellen, aber immer wieder gibt es Wendungen, die einen nie sicher sein lassen, ob man auf der richtigen Spur ist. Doch am Ende löst sich alles auf, leider für mich ein wenig überhastet.

Mir hat dieser spannende, aber ruhige Krimi gut gefallen.