Rezension

Eine nette Liebesgeschichte mit ganz viel Vertrauen, aber auch sehr viel Drama

The Girl in the Love Song -

The Girl in the Love Song
von Emma Scott

Bewertet mit 3 Sternen

Mit dem Titel „The Girl in the Love Song“ hatte ich direkt eine Vorstellung von dem Buch im Kopf. Da Emma Scott eigentlich immer gefühlvolle Geschichten schreibt, habe ich auch hier wieder eine emotionale Handlung mit vielschichtigen Charakteren erwartet. Der Titel verspricht einfach schon eine unerwiderte Liebe und ganz viele Träume. Die beiden Elemente gab es in jedem Fall und einige Themen, die ich so nicht erwartet hätte.

Direkt auf den ersten Seiten wird klar, dass es hier um eine Art Romeo und Julia Geschichte geht. Zwei Personen aus zwei komplett unterschiedlichen Welten treffen aufeinander und treffen sich heimlich. So beginnt die Geschichte von Violet und Miller. Miller lebt mit seiner Mutter auf der Straße und Violet ist eigentlich in gut behüteten Verhältnissen aufgewachsen. Als Violet Miller aus ihrem Fenster aussieht, macht sie sich Sorgen um den Jungen, der einsam spazieren geht. Sie lädt ihn zu sich ein und von da an besucht er sie beinahe jeden Abend, woraus eine wundervolle Freundschaft entsteht. Mir hat sehr gut gefallen, wie langsam diese Freundschaft entsteht und der Leser bei jedem Schritt mitgenommen wird. Es ist eine tiefe, langjährige Freundschaft, die wirklich auf viel Vertrauen basiert.

Neben Millers Armut werden viele andere Themen in die Geschichte eingebaut, wie Diabetes oder Alkoholismus. Da ich nicht spoilern möchte, werde ich die anderen Themen nicht verraten. Es ist auf der einen faszinierend, wie es die Autorin schafft trotz der vielen Probleme eine lockere Atmosphäre zu schaffen, auf der anderen Seite fand ich es auch etwas schade, dass es dadurch nicht noch mehr Tiefgang gab. Vielleicht wäre es anders gewesen, wenn es weniger Themen, aber diese dafür tiefgründiger oder facettenreicher dargestellt worden wären. So war es für mich an vielen Stellen eine zu dramatische und damit auch eine unrealistische Geschichte. Etwas Drama mag ja einen guten Spannungsbogen ergeben, aber so hat es mich irgendwann gestört.

Der Schreibstil war wieder sehr angenehm und von der ersten Seite an habe ich mich gut in die Geschichte eingefunden. Innerhalb weniger Tage hatte ich das Buch aus, aber dennoch hatte ich immer das Gefühl, dass noch etwas fehlt. Es war so ein netter, unterhaltsamer Roman, aber in meinen Augen bei weitem noch nicht der Beste von Emma Scott.