Rezension

Emma Scott und ich... eine sehr schwierige Sache

The Girl in the Love Song -

The Girl in the Love Song
von Emma Scott

Bewertet mit 2.5 Sternen

Eher 2,5 

Mit mir und Emma Scott ist das so eine Sache. Eigentlich hat sie mich nur mit 2 Büchern wirklich überzeugt. Allerdings ist eines davon der zweite Band, der Lost Boys Trilogie. Und genau das war der Grund, weshalb ich dann doch auch auf die beiden andren Titel neugierig wurde. 
Vor allem die Idee, das die Ereignisse gleichzeitig spielen und man so unterschiedliche Blickwinkel auf die Figuren hat, fand ich reizvoll. Leider hat Scott ihre Idee meiner Meinung nach zu oberflächlich umgesetzt und damit auch Potential verschenkt. 
Es sollte mich auch nicht weiter überraschen, das die Autorin es ebenfalls wieder völlig übertrieben hat. Es gelingt ihr nur selten eine Balance zu finden und nicht alle ihre Figuren mit tragischen Lebensgeschichten zu überladen. Millers Leben alleine ist schon schlimm genug, aber nein, er muss natürlich noch so viel mehr ertragen und natürlich hat Violet auch nicht das tollste Leben (trotz vieler Privilegien). Das war schon sehr überladen. 
Dazu kam, das die Geschichte sich allzu oft mehr darum dreht, wie sich 2 Teenager krampfhaft a) davon überzeugen wollen nicht ineinander verliebt zu sein und b) Violet sich die ganze Zeit aufopfert und das ihr ganzer Lebensinhalt ist (obwohl uns Scott davon überzeugen will, das Violet Ärztin werden möchte und das ja so super wichtig für sie sei...). Schade fand ich auch, da die Freunde der beiden Figuren nur am Rande vor kommen und für mich keine echten Bindungen zu ihnen gezeigt werden. Es wird zwar ständig erzählt, das z.B. Shiloh die absolut beste Freundin von Violet ist. Aber eigentlich wird es nie wirklich gezeigt. Show don't tell wurde hier jedenfalls vollkommen ignoriert. Klar, wenn man lieber das tägliche Miller und Violet sind ja nur Freunde Drama lesen möchte, hat man sicher mehr Spaß damit als ich. Aber mir fehlte hier tatsächlich auch echtes Gefühl. Klar, alle beide versinken in ihren Teenagerträumen und sind verliebt, aber irgendwie sind das vor allem schwülstige Sprüche und ein richtiges Gemeinsam und aufeinander zu bewegen habe ich hier nicht erlebt. Stattdessen Instalove vom Feinsten. Nervig fand ich die ganzen Anspielungen auf Band 3 (mit Shiloh und Ronan- das ist halt echt kein Spoiler), alle wissen wohl was da so los war, aber es wird keine Sekunde angedeutet, worum es überhaupt gehen könnte. Das fand ich super anstrengend, da es auch so gewollt Spannung aufbauen sollte. 

Ich bin immer noch überrascht, das mich Band 2 so berührt hat und dieser erste Band mich letztendlich vor allem kalt gelassen hat.  Es ist kein 100 prozentiger Flop, ich erhoffe mir wohl jedesmal einfach zu viel.