Rezension

Einfach ein toller Krimi

Tod in der Provence
von Pierre Lagrange

~Carpentras, ein malerisches Dorf in der Provence. Das Hamburger Ehepaar Hanna und Niklas erben dort ein halb verfallenes Chateau. Doch der Traum wird zum Albtraum. In der Nähe des Chateaus findet man eine Frauenleiche – und ihr fehlen die Füße. Hanna erfährt, dass schon früher in der Gegend Frauen verschwunden sind – Frauen mit roten Haaren wie sie. Steht das rätselhafte Verschwinden der Frauen in Zusammenhang mit dem Mord? Commissaire Albin Leclerc nimmt die Ermittlungen auf.

Albin Leclerc ist 65 und wird in den Ruhestand geschickt. Für den engagierten Commissaire kein einfaches Unterfangen, denn er lebt für seine Arbeit im Kommissariat. Als Geschenk bekommt er von seinen Kollegen einen Mops namens Tyson, damit er etwas um die Ohren hat. Jahre vor seiner Pensionierung ermittelte er in einem Fall, in dem es um viele vermisste rothaarige Frauen ging, die wie vom Erdboden verschluckt waren und nie wieder aufgefunden wurden. Es gab auch keine Leichen, sie waren einfach verschwunden. Doch plötzlich wird eine tote, rothaarige Frau mit abgetrennten Füßen gefunden. Leclerc steht sofort in den Startlöchern, da er vermutet, dass dieser Mord etwas mit den vielen vermissten rothaarigen Frauen zu tun hat. Doch seine Kollegen sind nicht begeistert davon, dass er nun ständig versucht, Informationen zu bekommen und Fragen zu stellen, da er ja eigentlich im Ruhestand ist. Mentale Unterstützung erhält er von seinem Mops, mit dem er sich langsam anfreundet.
Auch über das Privatleben von Leclerc wird berichtet, was ich immer sehr interessant finde. Die Charaktere des Hauptprotagonisten sowie der anderen Mitstreiter wurden realistisch und sympathisch rübergebracht. Albin Leclerc ist einem sofort ans Herz gewachsen.

In diesem Krimi geht es um einen historischen Dichter, namens Petrarca. Am 6. April 1327 traf er in der Kirche von Santa Chiara in Avignon eine verheiratete Frau, die er Laura nannte und in die er sich verliebte. Es handelte sich höchstwahrscheinlich um Laura de Noves, die Ehefrau von Ugo de Sade. Petrarcas Liebe war eine echte Liebe für eine real existierende Frau. Seine Liebe wurde zwar nicht erwidert aber der Eindruck von Laura wirkte derartig stark auf den Dichter, dass er sie zeitlebens verehrte und in ihr eine dauerhafte Quelle seiner dichterischen Inspiration fand.
Nikla’s Onkel Justin, Literatur-, Geschichtsprofessor war von diesem Dichter und seiner Geschichte begeistert, doch er verstirbt an einem Herzinfarkt und hinterlässt seinem Neffen Niklas sein Chateau in der Provence.

Aufgrund des Covers habe ich das Buch in der Buchhandlung in die Hand genommen, da es mir sehr gefallen hatte und somit landete es auch gleich in meinem Einkaufskorb.
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, fließend und klar. Auch Humor und spitzfindige, lustige Sätze sind vorhanden, die den Krimi dadurch auflockern, aber keineswegs die durchweg vorhandene Spannung herausnehmen. Die kurzen Kapitel haben mir dazu ebenfalls gefallen und zugesagt.

Ein wahnsinnig toller Krimi. Es passte alles zusammen, Schreibstil, Humor, Geschichte und vor allem Spannung. Die Landschaftsbeschreibungen der Provence taten ihr übriges Positives. Ich habe diesen Krimi verschlungen und konnte ihn nicht mehr aus der Hand legen.
Am Ende des Buches war eine Leseprobe für den 2. Band mit Albin Leclerc. Ich warte nun sehnsüchtig darauf, obwohl er erst 2017 erscheinen wird.