Rezension

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Spannend und unterhaltsam von Anfang bis zum Schluss.

Tod in der Provence
von Pierre Lagrange

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch hat meine Erwartungen übertroffen und das schaffen nicht viele Bücher. Die Charaktere sind allesamt einzigartig und lebhaft. Oft hat man bei Büchern das Gefühl, dass manche Protagonisten zu oberflächlich sind, hier bekommt aber jeder seinen „Auftritt“ und trotz der Vielzahl an Protagonisten verliert man nicht den Überblick. Jeder von Ihnen hat etwas an sich, was ihn wiederrum besonders macht.

Der Autor schafft es, dass man mit öffnen des Buches direkt in der Provence ankommt. Das Chateau, mit den Löwenstaturen an der Auffahrt, habe ich dank ihm bildlich vor Augen. Obwohl die Geschichte an sich zwischenzeitlich recht brutal ist, kommt auch der Humor nicht zu kurz. Albin führt viele nette, zweideutige, intelligente und witzige Gespräche. Sei es mit der Angestellten der Pathologie oder seinen ehemaligen Kollegen, um Informationen über die Verbrechen herauszufinden, oder mit seinem Mops Tyson.

Die Idylle der Provence wird von schrecklichen Morden überschattet. Leider war es Albin nicht möglich, diese Fälle vor seiner Pensionierung zu lösen. Das ist wohl ein Grund dafür, dass er nicht aufhören kann, sich mit diesen Mordfällen zu beschäftigen. Angeheizt wird der Drang, dem Täter auf die Schliche zu kommen, mit jeder neuen Leiche die aufgefunden wird und die in das Muster passt. Die rothaarige Hanna weckt mit ihrem plötzlichen auftauchen in der Gefahrenzone zusätzlich Albins Beschützerinstinkt.

Der Mörder ändert plötzlich seine Taktik und zwingt Albin damit, seine Sicht auf die Dinge zu ändern. Tyson weicht seinem Herrchen dabei nicht von der Seite, nebenbei bahnt sich bei Albin auch ein zweiter Frühling an. Es fällt mir schwer bei einem Protagonisten, der so sympathisch, unterhaltsam und hilfsbereit ist zu verstehen, warum er keinen Kontakt zu seiner Familie (Tochter und Enkelin) hat.

Der Mörder könnte zwischenzeitlich so gut wie Jeder sein, es bleibt bis zur Auflösung in den letzten Kapiteln spannend. Man kann richtig miträtseln und mitfiebern.

Insgesamt ein sehr gelungener Krimi, nicht unbedingt etwas für zartbesaitete. Von der ersten bis zur letzten Seite unterhaltsam und spannend.

Ich freue mich sehr auf den nächsten Fall von Albin Leclerc.