Rezension

Erfrischend neue Jugendbuch - Fantasy

Saligia - Swantje Oppermann

Saligia
von Swantje Oppermann

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Roman "Saligia: Spiel der Todsünden" ist das zweite Jugendbuch der Autorin Swantje Oppermann. Ihr Debütroman "Blindes Misstrauen", ein Jugend-SciFi-Thriller erschien 2016 in dem Ebook-Verlag Dotbooks, leider ist es kaum noch erhältlich, obwohl es für einen Buchpreis nominiert war.

In "Saligia" hat das Mädchen Keira, das zu Beginn der Geschichte auf eine normale Schule in England geht, mit ganz anderen Problemen zu kämpfen, als die meisten Jugendlichen. Sie ist ständig wütend und kann diese Wut auch auf andere Menschen "projizieren". Ein mysteriöser Mann, der mehr über Keira zu wissen scheint, als sie selbst, erzählt ihr, dass es Andere wie sie gibt und eine besondere Schule, in der diese Saligia lernen ihre Kräfte zu kontrollieren. Doch kaum in der Schule angekommen, stolpert Keira über Geheimnisse, die eine verschwundene Mitschülerin betreffen und erfährt die Wahrheit über ihre Gabe, ihren Fluch!

Der schöne Schreibstil von Swantje Oppermann hat dafür gesorgt, dass die Seiten nur so flogen, was zwar für die Autorin spricht, doch da der Roman, meines Empfindens nach, leider ein wenig kurz ist, war die Geschichte auch sehr schnell vorbei. Durch die detailliert beschriebenen Szenen, bis auf wenige Ausnahmen aus der Sicht von Keira, in der dritten Person, erzählt, konnte ich mich gut in die Protagonistin und die Handlung des Romans hineinversetzen. Ein paar kurze Kapitel sind aus der Sicht von Elliot, dem Mann, der Keira gefunden und zur Schule für Saligia gebracht hat, geschrieben. Die Nebenfiguren haben mich durchweg fasziniert, vor allem die Schulleiterin war für mich anfangs nicht leicht zu durchschauen, leider erfährt man aber nur über Elliot mehr. Überhaupt gibt das Buch dem Leser nur wenige Hintergrundinformationen, denn weder über Keira's Leben vor der Geschichte, noch über ihren Alltag im Internat erfährt man viel und auch ihre Mitschüler lernt man größtenteils nur oberflächlich kennen. Man merkt, dass ganz klar die Handlung im Mittelpunkt des Romans steht, möglicherweise weil die Autorin aus der Filmbranche kommt. Außerdem bleiben am Ende einige wichtige Fragen unbeantwortet, weshalb mich das Buch etwas unbefriedigt zurücklies.

Zusammengefasst ist "Saligia" ein interessanter Jugend-Fantasy-Roman mit einem erfrischend neuen Thema, ein paar kleinen Schwachstellen und einem heftigen Cliffhanger, was ärgerlich ist, vor allem da noch keine Fortsetzung in Sicht ist.
Schlussendlich kann ich das Buch jedem, der gerne Jugendbücher mit Fantasy liest, empfehlen, auch wenn ich mich über mehr Seiten und Hintergrundinformationen gefreut hätte.